Demenz Test: Demenz frühzeitig erkennen: Wie Tests und Diagnostik helfen

Demenz ist ein übergeordneter Begriff für verschiedene Erkrankungen, die das Gedächtnis, die Denkfähigkeit und die sozialen Fähigkeiten schwer beeinträchtigen. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die geeignete Behandlung, die Planung und die Unterstützung zu ermöglichen. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über den Diagnoseprozess, mögliche Tests, Differenzialdiagnosen und wie Sie bereits frühe Symptome erkennen können.

Demenz Test

Auf einen Blick

  • Demenz wird durch eine Kombination von medizinischer Anamnese, körperlichen Untersuchungen, Laboruntersuchungen und spezifischen neuropsychologischen Tests diagnostiziert.
  • Es gibt verschiedene Tests, die zu Hause und in einer klinischen Umgebung durchgeführt werden können.
  • Differenzialdiagnosen bei Demenz können Depression, Delir und andere Erkrankungen beinhalten.
  • Früherkennung ist möglich und wichtig für die Planung und Therapie
  • Eine genaue Diagnose kann helfen, den Verlauf und die Auswirkungen der Krankheit besser zu verstehen

Wie wird eine Demenz diagnostiziert?

Die Diagnose Demenz ist ein umfassender Prozess, der verschiedene Aspekte der medizinischen Untersuchung berücksichtigt. Primäre Kriterien, die diagnostisch abgeklärt werden müssen, beinhalten:

  • Symptomdauer: Ein Minimum von 6 Monaten ist häufig erforderlich.
  • Nachweis einer Störung höherer kortikaler Funktionen
  • Ausschluss von anderen Störungen: Akute Bewusstseinsstörungen wie Delir oder erhebliche Einschränkungen der Sinnesorgane müssen ausgeschlossen werden.
  • Eigen- und Fremdanamnese: Dies beinhaltet den Beginn und den zeitlichen Verlauf der Symptome. Ein schleichender Beginn kann auf primäre Demenzformen hinweisen, während ein plötzlicher Beginn oft sekundäre Ursachen wie Medikamentennebenwirkungen zeigt.

Außerdem sind Anamnesen zu Drogen, Alkohol, Medikamenten und vorherigen Krankheiten oder Operationen entscheidend. Vaskuläre Vorerkrankungen, Depressionen und Morbus Parkinson sind einige der Erkrankungen, die mit Demenz in Zusammenhang stehen können.

Gibt es Tests für die Diagnose einer Demenz?

Ja, es gibt mehrere Tests, die bei der Diagnose von Demenz helfen können:

  • Mini-Mental-State-Examination (MMSE): Ein weit verbreiteter Test zur Überprüfung des Schweregrades kognitiver Defizite und Gedächtnisstörungen. Dieser Test beinhaltet Fragen zu Orientierung, Merkfähigkeit, Rechnen, Erinnerung und Sprachvermögen.
  • Uhrentest: Ein Test zur Prüfung des räumlichen und abstrakten Denkens. Hierbei wird der Patient gebeten, in einen Kreis die Uhrzeit „Zehn nach Elf“ zu zeichnen.
  • Blutuntersuchungen: Sie dienen zum Ausschluss anderer möglichen Ursachen für die Symptome.
  • Liquorpunktion: Bei unklarer Symptomatik kann eine solche Untersuchung Hinweise auf entzündliche ZNS-Erkrankungen oder Marker der neurodegenerativen Demenzen liefern.

Es gibt einige Tests, die zu Hause durchgeführt werden können, wie den SAGE-Test. Es sollte jedoch beachtet werden, dass solche Tests keine definitive Diagnose liefern, sondern als Indikatoren dienen können. Eine genaue Diagnose sollte immer von einem Facharzt gestellt werden.
Bei der Durchführung eines Selbsttestes sollte man sich bei dem Beantworten der Fragen über seine Gefühlslage in den letzten 6-12 Monaten im Klaren sein. Solche Tests können wie folgt aussehen:

1. Erinnerung an kürzlich erfahrene Ereignisse:

  • Haben Sie Schwierigkeiten, sich an Ereignisse zu erinnern, die vor kurzem passiert sind?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

2. Alltägliche Aufgaben:

  • Finden Sie es schwierig, bekannte Aufgaben zu Hause, bei der Arbeit oder in der Freizeit zu erledigen?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

3. Vertraute Orte:

  • Haben Sie Probleme, sich in vertrauten Orten zurechtzufinden?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

4. Zeit und Datum:

  • Verlieren Sie das Gefühl für Zeit und Datum?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

5. Worte:

  • Haben Sie Schwierigkeiten, Worte zu finden, oder nennen Sie Dinge beim falschen Namen?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

6. Gegenstände:

  • Legen Sie Dinge an ungewöhnliche Orte und können sie nicht wiederfinden?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

7. Urteilsvermögen:

  • Treffen Sie manchmal Entscheidungen, die anderen unangemessen oder ungewöhnlich erscheinen?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

8. Gesellschaft:

  • Ziehen Sie sich aus Arbeitsprojekten oder sozialen Aktivitäten zurück?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

9. Stimmung und Persönlichkeit:

  • Haben Sie bemerkt, dass sich Ihre Stimmung und/oder Ihre Persönlichkeit geändert haben
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

10. Bilder und räumliche Beziehungen:

  • Haben Sie Schwierigkeiten, Bilder zu verstehen oder zu interpretieren? Oder Probleme mit dem Sehen?
    • Oft
    • Manchmal
    • Selten
    • Nie

Wenn Sie bei mehreren Fragen „Oft“ oder „Manchmal“ geantwortet haben, sollten Sie sich von einem Arzt beraten lassen, weil dies auf Anzeichen Demenz hindeuten würde. Nur ein Fachmann kann eine genaue Diagnose stellen und das Vorliegen von Demenz oder einer anderen Erkrankung feststellen.

Eine MRT-Untersuchung kann ebenfalls hilfreich sein, um die genaue Ursache von Gedächtnisproblemen oder Veränderungen im Verhalten zu ermitteln. Ein MRT-Scan vom Gehirn kann zeigen, ob es strukturelle Veränderungen im Gehirn gibt, die mit Demenz oder einer anderen Erkrankung in Verbindung stehen könnten. Für die Diagnose Demenz wäre sie somit eine geeignete Methode.

Demenz Test

Welche Differenzialdiagnosen gibt es bei einer Demenz?

Die häufigsten Differenzialdiagnosen bei einer Demenz sind Depressionen und Delir.
Besonders eine depressive Pseudodemenz kann Symptome zeigen, die der Demenz ähneln. Dies wird auch als „Pseudodemenz“ beschrieben.
Delir ist ein Zustand akuter Verwirrtheit, der oft mit Demenz verwechselt wird. Obwohl sie eine Ausschlussdiagnose ist, tritt Delir oft zusammen mit Demenz auf.
Beide Differenzialdiagnosen äußern sich durch Anzeichen Demenz und müssen somit zusätzlich genauer Untersucht werden.

Kann man Demenz schon früh diagnostizieren?

Ja, die leichte kognitive Störung oder auch „Mild Cognitive Impairment“ (MCI) genannt, kann als Prodromalstadium des demenziellen Syndroms angesehen werden. Bei MCI haben die Patienten subjektive und objektive kognitive Defizite, jedoch ohne Einschränkung ihrer Alltagsaktivitäten.
Die leichte kognitive Störung kann auch als eine Differenzialdiagnose gewertet werden.

Die Früherkennung von Demenz hat in den letzten Jahren an Bedeutung hinzugewonnen. So gibt es eine neue Studien, die Beweisen, dass bei Betroffenen mit milder kognitiver Beeinträchtigung (MCI) oder leichter Demenz die Amyloid-Antikörper Lecanemab den Abbau der kognitiven Fähigkeiten um 27 % verlangsamen können. Amyloid (amyloide Plaques) sind Proteine, welche sich zwischen der Neurone des Gehrins der Patienten mit Alzheimer-Demenz einlagern.

Welche Spätdiagnosen gibt es bei einer Demenz?

Das Fortschreiten der Demenz kann verschiedene Stadien und Formen haben. Lewy-Body-Demenz, Demenz bei Morbus Parkinson oder vaskuläre Demenz sind einige der Formen, die in späteren Stadien auftreten können. Ein genaues Verständnis dieser späten Diagnosen kann helfen, die Krankheit besser zu managen und geeignete Pflegepläne zu erstellen.

Quellenangabe

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  7. Pflege.de. (n.d.). Demenz Test. Retrieved from https://www.pflege.de/krankheiten/demenz/test/
  8. Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (n.d.). Alzheimer-Test. Retrieved from https://www.vfa.de/de/patienten/gesundheits-checks/alzheimer-test.html

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