Osteoporose: Symptome, Ursachen, Diagnostik und Therapie

Osteoporose wird auch als Knochenschwund bezeichnet. Hierunter versteht man eine Erkrankung, die mit einer Abnahme der Knochendichte einhergeht und Betroffene somit anfälliger für Knochenbrüche macht. Dieser Artikel zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis über das Krankheitsbild zu vermitteln, wobei sowohl auf die Entstehung und damit einhergehenden Beschwerden, als auch die Diagnosemethoden und Behandlungsoptionen eingegangen wird.

Auf einen Blick

  • Eine Osteoporose verringert die Dichte der Knochen, wodurch diese weniger stark werden. Dies führt zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen.
  • Ursächlich ist ein anhaltendes Ungleichgewicht im Knochenstoffwechsel, das durch bestimmte Risikofaktoren herbeigeführt bzw. unterhalten werden kann. Hierzu zählen sowohl ein hohes Lebensalter, das weibliche Geschlecht, als auch genetische Veranlagungen und Lebensstilfaktoren.
  • Oft verläuft die Erkrankung unbemerkt bis es zu einem Knochenbruch kommt. Darüber hinaus kann eine Osteoporose über anhaltende Schmerzen oder eine Veränderung der Körperhaltung auffallen.
  • Für die Diagnosestellung ist eine Messung der Knochendichte an unterschiedlichen Körperstellen erforderlich. Diese erfolgt standardmäßig mithilfe des sogenannten DXA-Scans.
  • Die Behandlung einer Osteoporose erfolgt zunächst über Basismaßnahmen, die eine Ernährungsanpassung, körperliche Betätigung, wie auch die Vermeidung von Risikofaktoren umfassen. Zudem können situationsabhängig medikamentöse Ansätze zur spezifischen Behandlung einer Osteoporose infrage kommen.

Was ist eine Osteoporose?

Eine Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, ist durch eine Verringerung der Knochendichte und folglich auch von dessen Stärke gekennzeichnet. Hierdurch werden die Knochen deutlich anfälliger für Brüche, insbesondere im Bereich der Hüfte, Wirbelsäule und Handgelenke.

Wie oft wird Osteoporose diagnostiziert?

Schätzungen zufolge sind weltweit über 200 Millionen von einer Osteoporose betroffen, dabei vor allem Menschen im höheren Lebensalter. Insgesamt trifft die Diagnose Frauen, aufgrund hormoneller Veränderungen im Anschluss an die Wechseljahre (Menopause), deutlich häufiger als Männer. Oft bleibt die Erkrankung jedoch bis zum Auftreten eines Knochenbruchs unerkannt. Dies liegt unter anderem daran, dass eine Osteoporose in ihrer frühen Entwicklung durchaus beschwerdefrei sein kann.

Wie entsteht eine Osteoporose?

Eine Osteoporose entwickelt sich über Jahre hinweg und wird durch eine Kombination aus genetischen, biologischen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst. Dabei führt ein Ungleichgewicht im Knochenstoffwechsel zu einer verringerten Knochendichte. Ein solches Missverhältnis kann entstehen, wenn zu viel Knochensubstanz abgebaut und/oder zu wenig neue Knochenmasse gebildet wird.

Wichtig zu wissen:

Einer Osteoporose liegt ein Ungleichgewicht im Knochenstoffwechsel zugrunde. Dies kommt dadurch zustande, dass der Knochenabbau gegenüber dem Knochenaufbau überwiegt.

Was sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose?

Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für das Auftreten einer Osteoporose erhöhen. Hierzu zählen unter anderem:

  • unbeeinflussbare Größen wie etwa ein hohes Lebensalter und das weibliche Geschlecht
  • familiäre Veranlagungen zu einer Osteoporose oder zu Knochenbrüchen
  • ein niedriges Körpergewicht
  • frühere Knochenbrüche
  • Lebensstilfaktoren wie beispielsweise Rauchen, ein übermäßiger Alkoholkonsum und eine geringe körperliche Aktivität
  • Mangelzustände, insbesondere in Bezug auf Kalzium und Vitamin D
  • bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel eine langfristige Einnahme von Kortisonpräparaten, sowie
  • Vorerkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz), die das Auftreten einer Osteoporose wahrscheinlicher machen.

Welche Symptome treten im Rahmen einer Osteoporose auf?

In den meisten Fällen bleibt eine Osteoporose über lange Zeit unbemerkt. Erst wenn die Knochen deutlich geschwächt sind, können folgende Symptome auftreten:

  • in erster Linie Knochenbrüche, die schon bei harmlosen Stürzen bzw. ohne erkennbaren Grund auftreten. Am häufigsten treten diese an den Wirbelkörpern, der Hüfte und den Handgelenken auf.
  • Schmerzen, z.B. im Bereich des Rückens, sowie
  • Veränderungen der Körperhaltung wie beispielsweise eine abnehmende Körpergröße oder eine gekrümmte Haltung.
Wichtig zu wissen:

Die ersten erkennbaren Anzeichen einer Osteoporose treten oft erst nach einem Knochenbruch auf. Ein unerwarteter Bruch nach einer geringfügigen Verletzung bzw. Belastung kann ein Warnzeichen für eine Osteoporose sein.

Wie kann man eine Osteoporose frühzeitig erkennen?

Eine frühzeitige Erkennung ist durch regelmäßige Knochendichtemessungen (Osteodensitometrie) möglich, vor allem bei Personen mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung einer Osteoporose. Eine genaue Messung der Knochendichte an kritischen Stellen wie der Wirbelsäule und dem Oberschenkel wird durch die DXA-Scan-Technologie (sogenannte Dual-Energie-Röntgenabsorptiometrie) ermöglicht.

Wie wird eine Osteoporose diagnostiziert?

Zunächst erfolgt eine medizinische Befragung (Anamnese) und körperliche Untersuchung. Falls der Verdacht auf einen Knochenbruch besteht, sollte dieser mithilfe von bildgebenden Vefahren (z.B. Röntgen) dargestellt werden. Zudem kann im Rahmen der Abgrenzung einer Osteoporose gegenüber anderer Erkrankungen, die den Knochenstoffwechsel betreffen, eine Blutentnahme erfolgen. Für die endgültige Diagnosestellung ist dann eine Messung der Knochendichte an unterschiedlichen Körperstellen erforderlich. Ein sogenannter DXA-Scan entspricht dabei dem Goldstandard. Diese Untersuchung ist hilfreich für die Risikobewertung in Bezug auf zukünftige Brüche.

Welche Differenzialdiagnosen gibt es bei einer Osteoporose?

Eine Osteoporose sollte von anderen Erkrankungen, die den Knochenstoffwechsel betreffen, abgegrenzt werden. Darunter fällt zum Beispiel eine Osteopenie, welche mit einer verminderten Knochendichte einhergeht, jedoch weniger stark als bei einer Osteoporose ausfällt. Auch mit einer Osteomalazie sollte eine Osteoporose nicht verwechselt werden. Hierunter versteht man eine Erweichung der Knochenmasse, die meist durch einen Mangel an Vitamin D bedingt ist. Darüber hinaus können auch Störungen des Hormonhaushalts als alternative Diagnosen in Betracht gezogen werden. Im Allgemein ist eine genaue Diagnosestellung stets entscheidend für die richtige Behandlung.

Wie wird eine Osteoporose behandelt?

Die Therapie konzentriert sich auf eine Minimierung des Knochenverlusts, die Prävention von Knochenbrüchen, sowie die Schmerzlinderung bei Betroffenen. Falls eine zugrundeliegende Ursache für das Auftreten der Osteoporose identifiziert wurde, sollte diese möglichst gezielt behandelt werden. In jedem Fall sind Basismaßnahmen mit dem Ziel einer Änderung der Lebensgewohnheiten anzustreben. Dabei sollten nicht nur die Risikofaktoren (z.B. Nikotin, Alkohol, Bewegungsmangel) gemieden, sondern auch das Fehlen von Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin D ausgeglichen werden. Daneben ist die Erarbeitung von Strategien zur Sturzprävention vor allem bei älteren bzw. gebrechlichen Menschen sinnvoll. In Abhängigkeit vom individuellen Risikoprofil kann darüber hinaus ein Einsatz von Medikamenten erfolgen, zu denen unter anderem die am häufigsten eingesetzten Bisphosphonate zählen.

Wichtig zu wissen:

Ohne eine angemesse Behandlung erhöht eine Osteoporose das Risiko für das Auftreten von weiteren, möglicherweise schwerwiegenden Brüchen. Diese können bei Betroffenen zu anhaltenden Schmerzen, dauerhaften Einschränkungen und einer deutlichen Verringerung der Lebensqualität führen.

Zusammenfassung

Eine Osteoporose stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für die Knochengesundheit dar. Unter dem Einfluss von erblichen, biologischen und verhaltensbedingten Risikofaktoren tritt ein Ungleichgewicht im Knochenstoffwechsel ein, der zu einer Verringerung der Knochendichte führt. Erst wenn die Knochenschwächung bis zu einem gewissen Punkt vorangeschritten ist, kommt es zu Beschwerden wie etwa Knochenbrüchen ohne erkennbaren Grund. Sobald die Diagnose über eine Knochendichtemessung (z.B. mithilfe eines DXA-Scans) gestellt wurde, sollten möglichst frühzeitig Maßnahmen zur Erhaltung der Knochendichte eingeleitet werden. Denn nur durch allgemeine Präventionsstrategien und eine situationsangepasste Behandlung (z.B. mithilfe von Medikamenten) kann das Risiko für Folgeerscheinungen wie schwerwiegende Brüche minimiert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden.

Quellen