Parkinson: Ursachen, Symptome und fortschrittliche Therapien

Parkinson, auch bekannt als Morbus Parkinson oder Parkinsons Disease, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die das zentrale Nervensystem beeinträchtigt. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Krankheit, einschließlich ihrer Ursachen, Symptome, Diagnostik, Therapieoptionen, Folgen und Präventionsmaßnahmen.

Auf einen Blick

  • Definition: Parkinson ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die vor allem die Bewegungsfähigkeit beeinflusst.
  • Prävalenz: Etwa 1% der Bevölkerung über 60 Jahre leidet an Parkinson.
  • Ätiologie: Der Hauptauslöser ist der Verlust von Nervenzellen in der Substantia nigra, einer Region des Gehirns, die für Bewegungskontrolle zuständig ist.
  • Symptome: Zu den Hauptsymptomen gehören Zittern, Steifheit, Langsamkeit der Bewegung und Gleichgewichtsprobleme.
  • Diagnostik: Parkinson wird hauptsächlich anhand der klinischen Symptome diagnostiziert.
  • Therapie: Es gibt keine Heilung, aber Medikamente und Therapien wie die tiefe Hirnstimulation können helfen, die Symptome zu kontrollieren.
  • Folgen: Die Krankheit kann zu Schwierigkeiten bei Alltagstätigkeiten und zur Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
  • Prävention: Bisher gibt es keine bekannten effektiven Präventionsmaßnahmen.

Parkinson

Wichtig zu wissen:

Parkinson ist eine komplexe Krankheit, die nicht nur motorische Symptome, sondern auch nicht-motorische Symptome wie Schlafstörungen, Depression und kognitive Beeinträchtigungen verursachen kann. Es gibt auch verschiedene Formen der Krankheit, darunter das idiopathische Parkinsonsyndrom, die häufigste Form, und verschiedene atypische Parkinsonsyndrome, die weniger häufig sind.

Was genau ist Parkinson?

Parkinson, auch Morbus Parkinson oder Parkinsons Disease genannt, ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die das zentrale Nervensystem beeinträchtigt. Sie wird durch den fortschreitenden Verlust von Dopamin produzierenden Nervenzellen in einer Gehirnregion namens Substantia nigra verursacht. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der eine entscheidende Rolle bei der Koordination von Bewegungen spielt. Ein Mangel an Dopamin führt zu den charakteristischen motorischen Symptomen der Parkinson-Krankheit, wie Zittern, Steifheit und Bewegungsverlangsamung.

Wie weit ist Parkinson verbreitet?

Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung nach Alzheimer. Etwa 1% der Bevölkerung über 60 Jahre leidet an dieser Krankheit. Das Risiko, an Parkinson zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.

Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS), auch Morbus Parkinson genannt, ist die häufigste Form des Parkinson-Syndroms und macht etwa 75% aller Fälle aus. Es handelt sich dabei um eine degenerative Erkrankung, bei der Dopamin produzierende Neuronen in der Substantia nigra im Gehirn absterben. Diese Erkrankung verläuft langsam progredient und ist nicht heilbar.

Was sind die Ursachen von Parkinson?

Die genaue Ursache von Parkinson ist unbekannt, es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Der Hauptauslöser ist der Verlust von Nervenzellen in der Substantia nigra, einer Region des Gehirns, die für die Bewegungskontrolle verantwortlich ist. Bei Personen mit Parkinson sterben diese Zellen aus unbekannten Gründen ab, was zu einem Mangel an Dopamin führt, einem Neurotransmitter, der für die Koordination von Bewegungen wichtig ist.

Atypische Parkinson-Syndrome, auch Parkinson-Plus-Syndrome genannt, sind eigenständige neurologische Krankheitsbilder, die in einem separaten Kapitel behandelt werden. Sekundäre Parkinson-Syndrome treten als Folge bestimmter Auslöser auf, beispielsweise als Nebenwirkung von Medikamenten, die dopaminerge Aktivitäten hemmen.

Die Parkinson-Syndrome lassen sich ätiologisch, also nach ihren Ursachen, in vier Gruppen einteilen:

  1. Idiopathisches Parkinsonsyndrom (IPS, Morbus Parkinson): Hierbei kommt es zu einer Degeneration der dopaminergen Neurone in der Substantia nigra und des Locus caeruleus.
  2. Genetische Formen des Parkinson-Syndroms: Diese werden durch monogenetische Gendefekte verursacht, die zum Untergang dopaminerger Neurone führen. Aktuelle Studien beschäftigen sich zunehmend mir relevanten Genabschnitten. So kam die Studie „New Genes Causing Hereditary Parkinson’s Disease or Parkinsonism“ zum Ergebnis, dass viele Mutationen in den neuen rezessiven und X-chromosomalen Genen schweren atypischen juvenilen Parkinsonismus verursachen.
  3. Atypische Parkinson-Syndrome (auch Parkinson-Plus-Syndrome): Hierbei kommt es aufgrund einer anderen neurodegenerativen Erkrankung zum Untergang dopaminerger Neurone und damit zu einem Parkinson-Syndrom.
  4. Sekundäre Parkinson-Syndrome (auch symptomatische Parkinson-Syndrome): Diese treten am häufigsten als Nebenwirkung von Medikamenten auf, die Dopamin hemmen. Typische Auslöser sind Antipsychotika, Lithium und Antiemetika wie Metoclopramid.

Wie entwickelt sich Parkinson?

Bei der Pathophysiologie des Parkinson-Syndroms führt der Dopaminmangel an den Rezeptoren des Striatums zu einer Abnahme der „Disinhibition“, was zu einer zunehmenden Hemmung der Motorik und damit zur Bewegungsverlangsamung (Bradykinese) führt.

Neben Dopamin sind auch andere Transmittersysteme beim idiopathischen Parkinson-Syndrom betroffen. Es kommt zu einem Mangel an Noradrenalin und Serotonin durch die Degeneration serotonerger Neurone im Raphekern, was eine depressive Symptomatik verursachen kann. Außerdem kommt es durch den Untergang dopaminerger Neurone in den Basalganglien zu einem relativen Überschuss an cholinerger Interneurone, was Tremor und vegetative Begleitsymptome hervorrufen kann. Auch die Degeneration cholinerger Neurone im Ncl. basalis Meynert kann zu einem Acetylcholinmangel führen, der eine demenzielle Entwicklung begünstigt.

Welche Symptome sind typisch für Parkinson?

Die Hauptsymptome von Parkinson sind motorischer Natur und umfassen Zittern (vor allem in Ruhe), Steifheit der Muskulatur, Langsamkeit der Bewegung (Bradykinese) und Gleichgewichtsprobleme. Es gibt jedoch auch nicht-motorische Symptome, die oft vernachlässigt werden, da sie weniger offensichtlich sind. Dazu gehören Schlafstörungen, Depression, Angst, Erschöpfung, Schmerzen, Verstopfung und kognitive Beeinträchtigungen, einschließlich Probleme mit Gedächtnis und Aufmerksamkeit.

Parkinson

In welche Stadien kann man den Krankheitsverlauf einteilen?

Das IPS beginnt meistens einseitig und breitet sich im Krankheitsverlauf auf die andere Körperseite aus. Nach der Klassifikation der Erkrankungsstadien nach Hoehn und Yahr können fünf verschiedene Stadien unterschieden werden.

  1. Stadium: Einseitige Symptomatik. Betroffen sind vor allem die oberen Gliedmaßen mit Symptomen wie Ruhetremor, Rigor und Akinese. In diesem Stadium ist die Krankheit oft schwer zu diagnostizieren, da die Symptome leicht mit anderen neurologischen oder altersbedingten Erkrankungen verwechselt werden können.
  2. Stadium: Übergreifen der Symptome auf die andere Körperseite. Nun sind beide Seiten betroffen, allerdings mit unterschiedlich starker Ausprägung. Es zeigen sich Bewegungseinschränkungen und eine langsamere Bewegungsgeschwindigkeit.
  3. Stadium: Die Krankheit hat sich weiter ausgebreitet und die Patienten zeigen deutliche Gleichgewichtsprobleme. Ein vornübergebeugtes, kleinschrittiges Gangbild ist typisch. Die motorischen Symptome können sich auf die Sprech- und Schluckmuskulatur ausweiten.
  4. Stadium: Die motorischen Einschränkungen sind in diesem Stadium so schwerwiegend, dass die Betroffenen auf Unterstützung angewiesen sind. Sie benötigen Hilfe beim Aufstehen, Gehen und bei anderen alltäglichen Verrichtungen. Trotzdem sind sie in der Regel noch in der Lage, selbstständig zu leben.
  5. Stadium: In diesem Endstadium der Krankheit sind die Patienten in der Regel bettlägerig und auf ständige Hilfe angewiesen. Sie können nicht mehr alleine stehen oder gehen und sind auf den Rollstuhl angewiesen.

Es ist jedoch zu beachten, dass der Verlauf der Krankheit individuell stark variieren kann. Einige Patienten leben viele Jahre mit nur geringen Symptomen, während bei anderen die Krankheit schnell fortschreitet. Die Behandlung zielt daher darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Wie wird Parkinson diagnostiziert?

Die Diagnose von Parkinson basiert hauptsächlich auf der Beurteilung der klinischen Symptome. Es gibt keinen definitiven Test für die Krankheit. Stattdessen beurteilt ein Arzt die Symptome und den Gesundheitszustand eines Patienten, um die Diagnose zu stellen. Manchmal werden bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT vom Gehirn) oder Positronenemissionstomographie (PET) verwendet, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können.

Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 hat ergeben, dass spezifische MRT-Indikatoren der Parkinson-Krankheit, mittels Hochfeld-MRT und fortgeschrittenen MRT-Sequenzen identifiziert, eine verfeinerte strukturelle Bildanalyse und konsekutive diagnostische Evaluation ermöglichen. Trotz des Bedarfs an weiterer Validierung durch umfangreichere Studien, offenbaren diese Indikatoren das Potenzial, eine signifikante diagnostische Bedeutung in der Bildgebung von Parkinson-Krankheit und atypischem Parkinsonismus zu erlangen.

Parkinson

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Parkinson?

Obwohl es derzeit keine Heilung für Parkinson gibt, können Medikamente und Therapien helfen, die Symptome zu kontrollieren. Medikamente, die Dopamin ersetzen oder die Wirkung von Dopamin im Gehirn verlängern (L-Dopa-Präparate und Dopaminagonisten), können insbesondere dabei helfen, motorische Symptome zu lindern. Physiotherapie, Ergotherapie und Sprachtherapie können ebenfalls hilfreich sein. In einigen Fällen kann eine tiefe Hirnstimulation (THS), ein chirurgischer Eingriff, bei dem Elektroden im Gehirn implantiert werden, zur Linderung von Symptomen beitragen.

Gibt es alternative oder ergänzende Behandlungen für Parkinson?

Bewegung und Physiotherapie können dabei helfen, Gleichgewichtsprobleme zu verbessern und die Mobilität aufrechtzuerhalten. Einige Studien haben gezeigt, dass Tai Chi und Yoga dazu beitragen können, die Flexibilität und das Gleichgewicht zu verbessern und das Sturzrisiko verringern. Darüber hinaus kann eine gesunde Ernährung zur allgemeinen Gesundheit beitragen und möglicherweise bestimmte Symptome lindern.

Welche Folgen hat Parkinson?

Die Parkinson-Krankheit ist progressiv und die Symptome verschlechtern sich im Laufe der Zeit, was zu erheblichen körperlichen und emotionalen Veränderungen führen kann. Die Krankheit kann Alltagsaktivitäten wie Essen, Anziehen und Schreiben erschweren. Darüber hinaus können nicht-motorische Symptome wie Schlafstörungen und Depression das Wohlbefinden zusätzlich beeinträchtigen. Langfristig kann Parkinson zu ernsthaften Komplikationen führen, einschließlich Schwierigkeiten beim Schlucken und Demenz.

Kann man Parkinson vorbeugen?

Bis heute gibt es keine effektiven Präventionsmaßnahmen für Parkinson. Die Forschung konzentriert sich auf die Identifizierung von Risikofaktoren und präventiven Strategien, aber es ist ein komplexer Prozess und erfordert weiterhin umfangreiche Studien. Ein gesunder Lebensstil, einschließlich regelmäßiger körperlicher Aktivität und einer ausgewogenen Ernährung, kann helfen, das allgemeine Risiko für neurodegenerative Erkrankungen zu reduzieren.

Wie kann man mit Parkinson leben?

Obwohl Parkinson eine Herausforderung sein kann, ist es wichtig zu beachten, dass Menschen mit Parkinson oft ein aktives und erfülltes Leben führen können. Es ist wichtig, mit Ärzten und Therapeuten zusammenzuarbeiten, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der den Bedürfnissen jedes Einzelnen entspricht. Darüber hinaus können Unterstützungsgruppen und Beratung helfen, mit den emotionalen Herausforderungen der Krankheit umzugehen

Gibt es neue Forschungen oder Studien zu Parkinson?

Die Parkinson-Forschung ist ein sehr aktives Feld, und es gibt viele laufende Studien, die neue Behandlungsansätze und Therapien untersuchen. Eine aktuelle Studie mit dem Titel „Neue therapeutische Ziele bei der Parkinson-Krankheit“ von Autor Dr. James Beck veröffentlicht in The Lancet Neurology (DOI: 10.1016/S1474-4422(21)00264-2) untersucht neue Behandlungsmöglichkeiten für Parkinson, einschließlich Gentherapie und Stammzelltherapie..

Quellenverzeichnis

  1. Schwarz, S. T., Afzal, M., Morgan, P. S., Bajaj, N., Gowland, P. A., & Auer, D. P. (2021). MRI Signs of Parkinson’s Disease and Atypical Parkinsonism. Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, [DOI: 10.1055/a-1460-8795]. Abgerufen von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34034347/
  2. Zech, M., Boesch, S., Maier, E. M., Borggraefe, I., Vill, K., Laccone, F., … & Winkelmann, J. (2017). New Genes Causing Hereditary Parkinson’s Disease or Parkinsonism. Current Neurology and Neuroscience Reports, 17(9), 66. [DOI: 10.1007/s11910-017-0780-8]. Abgerufen von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28733970/
  3. National Institute on Aging. (n.d.). Parkinson’s Disease. Abgerufen von https://www.nia.nih.gov/health/parkinsons-disease
  4. Mayo Clinic. (n.d.). Parkinson’s disease – Symptoms and causes. Abgerufen von https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/parkinsons-disease/symptoms-causes/syc-20376055
  5. Parkinson’s Foundation. (n.d.). Startseite. Abgerufen von https://www.parkinson.org/
  6. Cleveland Clinic. (n.d.). Parkinson’s Disease: An Overview. Abgerufen von https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/8525-parkinsons-disease-an-overview
  7. American Association of Neurological Surgeons. (n.d.). Parkinson’s Disease. Abgerufen von https://www.aans.org/en/Patients/Neurosurgical-Conditions-and-Treatments/Parkinsons-Disease
  8. MedlinePlus. (n.d.). Parkinson’s Disease. Abgerufen von https://medlineplus.gov/parkinsonsdisease.html