Epididymitis: Ursachen, Symptome und Therapie

Epididymitis ist eine Erkrankung, die den Nebenhoden betrifft, ein kleines Organ, das sich an der Rückseite der Hoden befindet. Sie kann durch Infektionen oder nicht-infektiöse Erkrankungen verursacht werden und kann schwerwiegende Folgen haben, wenn sie unbehandelt bleibt. In diesem Medizinbeitrag erörtern wir die Ursachen der Nebenhodenentzündung und ihre Symptome, sowie die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten für Patienten. Lesen Sie weiter, um mehr über Epididymitis zu erfahren und wie Sie die Hilfe bekommen können, die Sie brauchen.

Auf einen Blick

  • Eine Epididymitis entspricht einem entzündlichen Zustand des Nebenhodens. Häufig entsteht dies als Folge einer Infektion, wie z.B. einer Entzündung der Prostata (Prostatitis), der Harnwege oder im Rahmen von sexuell übertragbaren Erkrankungen (wie Chlamydien, Gonorrhö).
  • Bei der akuten Form der Entzündung schwillt der Hodensack meist einseitig schmerzhaft an. Dieser kann vergrößert, gerötet, sehr warm und/oder verhärtet erscheinen.
  • Eine antibiotische Therapie ist bei einer Epididymitis schnellstmöglich einzuleiten um bleibende Schäden zu vermeiden. Darüber hinaus sollte eine medikamentöse Entzündungshemmung, Hochlagerung und Kühlung der betroffenen Seite, sowie eine allgemeine Bettruhe angestrebt werden.

 

 

Epididymitis Darstellung

Wichtig zu wissen:

Die Nebenhoden sind ungefähr fünf Zentimeter lang und sitzen den Hoden beidseits von hinten auf. Die Organe dienen der Reifung und Speicherung der Sperma-Zellen, sowie dem weiteren Transport in Richtung Samenleiter.

Ursachen: Wie kommt es zu einer Epididymitis?

Eine Epididymitis ist ein häufiges, vor allem nach der Pubertät auftretendes Krankheitsbild, welches einer Reizung des Nebenhodens entspricht. Ursächlich werden infektiöse von nicht-infektiösen Auslösern unterschieden. Zu den Infektionen, die eine Epididymitis durch ein Aufsteigen von Bakterien verursachen können, zählen u.a. eine Entzündung der Prostata (Prostatitis) oder der Harnwege, sowie sexuell übertragbare Erkrankungen (wie Chlamydien, Gonorrhö), welche vor allem vor dem 35. Lebensjahr gehäuft auftreten. Zu den nicht-infektiösen Ursachen zählen Verletzungen der Nebenhoden, wie auch das Vorkommen als Nebenwirkung unter einer Amiodaron-Therapie. Bei dem Auftreten einer Epididymitis vor der Pubertät sollte zudem eine anatomische oder strukturelle Besonderheit im Bereich der Harn- und Geschlechtsorgane in Erwägung gezogen werden.

Symptome: Was stört bei einer Epididymitis?

Bei einer akuten, d.h. plötzlich auftretenden Epididymitis kommt es zu der Entstehung einer schmerzhaften Schwellung und Rötung des Hodensacks, der meist einseitig betroffen ist. Somit können Betroffene eine Vergrößerung, Überwärmung oder sogar Verhärtung auf der betroffenen Seite spüren. Die eventuell ausstrahlenden Schmerzen werden dabei auf Druck ausgelöst und bei dem Anheben des Hodensacks gelindert. Bei einer akuten Epididymitis können durchaus ein allgemeines Unwohlsein in Verbindung mit Fieber, sowie Beschwerden beim Wasserlassen hinzukommen. Bei der chronischen, d.h. anhaltenden Form einer Epididymitis bleibt hingegen das allgemeine Krankheitsgefühl, sowie die Schwellung aus und die Schmerzen sind örtlich begrenzt.

Epididymitis - Mann hat Schmerzen

Wie lange dauert es bis eine Epididymitis weg ist?

Die Symptome im Rahmen einer akuten Epididymitis können bis zu sechs Wochen anhalten. Ab einer Dauer von über drei Monaten spricht man von einem Übergang in eine chronische Form der Epididymitis. Diese entwickelt sich bei etwa 15% aller Patienten mit einer Epididymitis.

Kann eine Epididymitis von alleine heilen?

Die Behandlung einer Epididymitis sollte zügig eingeleitet werden um potentiell gefährliche Komplikationen zu vermeiden. Wenn die Entzündung nicht gestillt wird, kann diese u.a. auf den Hoden übergreifen (Epididymorchitis), zu der Ausbildung eines Eitergeschwürs (Abszess) oder einer Blutvergiftung, die von dem Harn- und Geschlechtsapparat ausgeht (Urosepsis), führen.

Therapie: Was tun bei Epididymitis?

Eine Epididymitis sollte frühzeitig antibiotisch behandelt werden. Dies führt bei einem unkomplizierten Verlauf bereits innerhalb der ersten 48 bis 72 Stunden zu einer Verbesserung des Wohlbefindens. In Kombination mit einer medikamentösen Entzündungshemmung, einer Kühlung des betroffenen Hodensacks (z.B. mit kühlen Umschlägen), einer Hochlagerung mittels Hodenbänkchen, sowie einer Bettruhe bis zum Abklingen der Beschwerden ist die Prognose bei einem unkomplizierten Verlauf gut. Für den Fall, dass eine sexuell übertragbare Erkrankung nachgewiesen wurde, sollte der Partner bzw. die Partnerin mitbehandelt werden. In seltenen Fällen wie etwa im Falle von Komplikationen kann eine operative Maßnahme erforderlich sein. Darüber hinaus kann bei einer chronischen bzw. wiederkehrenden Form der Epididymitis eine Durchtrennnung des Samenstrangs (Vasektomie) oder eine Entnahme des Nebenhodens (Epididymektomie) zielführend sein.

Epididymitis - Tabletten

Quellen

Dieser Medizinbeitrag über Epididymitis  entspricht den medizinischen Leitlinien, den Vorgaben der medizinischen Fachliteratur sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern verfasst und am 01.12.2022 aktualisiert.

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