Gleason-Score: Risiko und Prognose eines Tumors
Der Gleason Score ist ein international verbreiteter Score, der das Risiko und die Prognose eines bösartigen Prostatatumors angibt und inwieweit die untersuchten Tumorzellen von gesunden Zellen in der Prostata abweichen.
- Gleason-Score: Risiko und Prognose eines Tumors
- Wie setzt sich der Gleason-Score zusammen?
- Gleason-Score Tabelle
- Welcher Bösartigkeitsgrad ist am häufigsten?
- Wo steht der Gleason-Score beschrieben?
- 1. Gleason 6 (3+3)
- 2. Gleason 7a (3+4) und 7b (4+3)
- 3. Gleason 8 (4+4) | 9 (4+5 oder 5+4) | 10 (5+5)
- Welche Behandlung ist die richtige für mich?
Der maximale Gleason-Score liegt bei bei 10 (5+5) und der niedrigste bei 2 (1+1). Die Scores von 2 (1+1) bis 5 (3+2) werden als Vorstufe (high-grade PIN) eines Karzinoms bezeichnet und daher nicht berücksichtigt. Ein Prostatatumor gilt erst ab einem Gleason von 6 (3+3) als bösartig.
Allgemein gilt: Je höher der Gleason-Score desto bösartiger ein Tumor. Erst nach der genauen Bestimmung des Gleason-Score, kann die richtige Behandlungsmethode gewählt werden. So kann z.B. für niedrige Gleason-Scores die TULSA-PRO Behandlung infrage kommen. Dabei ist das Ziel den Prostatakrebs zu zerstören und die Prostata als Organ mit ihren Funktionen zu erhalten.
Wie setzt sich der Gleason-Score zusammen?
Die erste Zahl gibt das im Tumor am häufigsten gefundene Zellmuster an. Die zweite Zahl beschreibt entweder das zweithäufigste oder das bösartigste Muster in diesem Tumorbereich. Die Zahlen können gleich sein, wie z. B. bei Gleason 6 (3+3) oder abweichen, wie bei 7 (4+3). Wenn die Zahlen nicht gleich sind, dann liegt das daran, dass ein Tumor nicht homogen ist, sondern in seiner Zellstruktur variiert.
Die Zahl 5 beschreibt hoch aggressive und bösartige Zellmuster und die Zahl 3 zwar bösartige, aber nicht aggressive Zellen. Zellen mit einem Gleason-Muster von 4 können je nach Häufigkeit zu Tumoren mit einem Gleason von 6 (in dem Fall 3+4) oder 8 (in dem Fall 4+3) tendieren. Deswegen werden Tumore mit einem Wert von 7 als intermediär bezeichnet.
Gleason-Score Tabelle
Welcher Bösartigkeitsgrad ist am häufigsten?
Statistisch gesehen sind Prostatatumore mit einem Wert von 6 am häufigsten bewertet und haben ein niedriges Risiko. Rund 50% der Männer, bei denen ein Prostatakrebs diagnostiziert wird, haben einen Tumor in diesem Prognosebereich.
Tumore mit einem Score von 7 (3+4 oder 4+3) haben ein mittleres Risiko und sind in der Regel mit 25% vertreten.
Tumore mit hohem Risiko, sind Tumore, mit einem Gleason-Muster von 8 (4+4), 9 (4+5 oder 5+4) und 10 (5+5). Diese betreffen rund 25% der Männer, bei denen ein Prostatakrebs festgestellt wurde.
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Wo steht der Gleason-Score beschrieben?
Wird ein Prostatakrebs über eine Biopsie festgestellt, wird in der Regel in jedem histologischen Arztbericht des Pathologen der Prognosewert eines Tumors über den Gleason-Score definiert.
Auch nach einer Prostatektomie (Total-OP) wird das Prostatagewebe untersucht und anhand des Gleason-Scores beschrieben. Diese Informationen stehen im OP-Bericht oder in einem Befundbericht des Pathologen.
1. Gleason 6 (3+3)
Ein Gleason-Score 6 hat in der Regel folgende Merkmale:
- ein Prostatakrebs mit Gleason-Score 6 wächst in der Regel langsam und teilweise ab einer bestimmten Tumorgröße gar nicht mehr
- infiltriert selten den Prostatarand (Prostatakapsel), weil der Tumor eher expansiv und nicht infiltrativ wächst
- befällt in Ausnahmefälle die benachbarten Organe
- bildet selten Fernmetastasen
- zeigt keine spürbaren Symptome für den Mann auf
- kleine Tumore erhöhen den PSA-Wert langsam, teilweise stagniert der PSA-Wert. Der Wert kann mit dem PSA Test ermittelt werden.
- kann unter anderem mit der TULSA PRO Behandlung behandelt werden
Erfahren Sie hier mehr über die TULSA-PRO Behandlung eines Prostata-Karzinom mit dem Gleason-Score 6.
2. Gleason 7a (3+4) und 7b (4+3)
Ein Tumor mit einem Gleason-Score 7 hat ein mittleres Risiko und stellt die größte Variabilität dar. Dieser Tumor enthält sowohl 3-er Anteile als auch 4-er Anteile. Je nach prozentualer Aufteilung kann dieser Tumor mehr 3-er oder 4-er Anteile enthalten.
Die erste Zahl im Gleason-Score bedeutet, dass dieser Anteil im Tumor überwiegt bzw. über 50% liegt.
7a (3+4): Steht die Zahl 3 vorne, überwiegen die 3-er Anteile (über 50%) und der Tumor tendiert mehr zu einem Gleason 6 (3+3).
7b (4+3): Steht die Zahl 4 vorne, überwiegen die 4-er Anteile (über 50%) und der Tumor tendiert mehr zu einem Gleason-Muster 8.
Auch bei Karzinomen mit einem höheren Wert kann die TULSA-PRO Behandlung in der ALTA Klinik eine geeignete Therapiemethode sein.
3. Gleason 8 (4+4) | 9 (4+5 oder 5+4) | 10 (5+5)
Prostatatumore mit einem hohen Risiko, also 8, 9 oder 10 können in der Regel folgende Merkmale aufweisen:
- wachsen infiltrativ und schnell
- infiltrieren den Prostatarand (Prostatakapsel), das umgebende Fettgewebe, das Nerven- und Gefäßbündel
- infiltrieren benachbarte Organe im Beckenbereich, wie Harnblase, Samenblasen oder Dickdarm
- verursachen früh Metastasen in den Lymphknoten und Knochen
- verursachen nur im fortgeschrittenen Stadium spürbare Symptome für den Mann
- der PSA-Wert steigt schnell und stetig an.
Diese hoch bösartigen Tumore können lebensbedrohlich sein. In den meisten Fällen wird als geeignete Therapie die Total-Operation gewählt und je nach Stadium der Erkrankungen auch über Strahlentherapie, Chemotherapie oder Anti-Hormonelle-Behandlung entschieden.
Welche Behandlung ist die richtige für mich?
Es ist wichtig zu beachten, dass mehrere Faktoren, einschließlich Alter, Gesundheit, Stadium des Krebses und persönlichen Vorlieben, bei der Entscheidung über die beste Behandlungsoption berücksichtigt werden müssen.
Eine genaue Beurteilung und Empfehlung kann nur durch einen qualifizierten Arzt erfolgen. Mögliche Behandlungsoptionen können chirurgische Entfernung der Prostata, Strahlentherapie, Hormontherapie oder eine Kombination aus verschiedenen Methoden sein.
Es ist wichtig, alle Optionen mit einem Arzt zu besprechen und die Vor- und Nachteile jeder Behandlungsoption zu verstehen, um eine gut informierte Entscheidung treffen zu können.
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