Blasenentzündung (Zystitis): Symptome und Komplikationen

Leiden Sie unter plötzlich auftretenden Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen im Bereich Ihrer Flanken und einem Gefühl von Krankheit? Möglicherweise leiden Sie an einer entzündungsbedingten Erkrankung. In diesem Artikel werden wir uns mit der Blasenentzündung und ihren Ursachen sowie mit den Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Mit der richtigen Diagnose und einer rechtzeitigen Behandlung können Sie Ihre Krankheit lindern und verhindern, dass sie sich verschlimmert.

Auf einen Blick

  • Eine Blasenentzündung, auch genannt Zystitis, ist ein, insbesondere bei Frauen, häufig vorkommendes Krankheitsbild, welches vorrangig durch Bakterien hervorgerufen wird. Unterschieden wird eine akute Zystitis von einer chronischen Sonderform, der sog. interstitiellen Zystitis.
  • Am häufigsten tritt bei einer akuten Entzündung schmerzhaftes Wasserlassen bei häufigem Harndrang auf. Zu den Komplikationen, die erscheinen können, gehört eine Entzündung des Nierenbeckens (Pyelonephritis), der Nebenhoden (Epididymitis) oder der Prostata (Prostatitis).
  • Eine frühzeitige Behandlung der Zystitis und ihrer Komplikationen, sowie eine engmaschige Verlaufskontrolle sind entscheidend für eine gute Erholung.

Was ist eine Blasenentzündung?

Was ist eine Blasenentzündung?

Akute Zystitis

Eine akute Blasenentzündung ist der häufigste Infekt des unteren Harntrakts, welcher den Bereich der Harnblase und Harnröhre umfasst. Wenn keine zusätzlichen Krankheitsfaktoren vorliegen (z.B. Diabetes mellitus, Immunsuppression, Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie)), wird sie als unkompliziert bezeichnet. Wenn diese Kriterien nicht erfüllt sind und somit ein entzündlicher Zustand der Harnblase und eine Ausbreitung der Entzündung durch die Krankheitsfaktoren begünstigt wird, liegt eine komplizierte Blasenentzündung vor. Bei einer unkomplizierten Form reicht die Analyse einer Urinprobe für die Diagnosestellung aus. Bei der komplizierten Form sollten stets die umgebenden Organe mittels bildgebender Verfahren (z.B. Ultraschall) überprüft werden.

Risikofaktoren

Zu den Bedingungen, die das Risiko des Auftretens einer Blasenentzündung erhöhen, zählen unter anderem:

  1. das weibliche Geschlecht aufgrund einer kurzen Harnröhre
  2. anatomische Besonderheiten des Harntrakts, z.B. Fisteln mit Verbindung zum Darm oder Verengungen im Bereich unterhalb der Harnblase
  3. das Vorliegen von Fremdkörpern in den harnableitenden Wegen, wie bei Harnkathetern
  4. Besonderheiten beim Urinieren wie etwa einem längeren Zurückhalten des Wasserlassens
  5. Reizungen durch Geschlechtsverkehr, wobei in diesem Fall die Blasenentzündung als sog. Honeymoon-Zystitis bezeichnet wird
  6. hormonelle Veränderungen, beispielsweise bei einer Schwangerschaft und in der Menopause

Mögliche Ursachen

In dem Großteil aller Fälle ist eine Blasenentzündung durch Bakterien bedingt, die beispielsweise aus naheliegenden Bereich des Körpers, wie dem Anus, übertreten und entgegen der Richtung des Urinflusses aufsteigen können. In selteneren Fällen entwickeln sich die Beschwerden als Folge einer Bestrahlung der Geschlechtsorgane (sog. Radiozystitis), der Einnahme von Medikamenten (z.B. Zytostatika), durch Viren oder Parasiten.

Interstitielle Zystitis

Eine interstitielle, d.h. das Interstitium betreffende, Blasenentzündung (im Lateinischen bedeutend: Zwischenzellraum), entspricht einer chronischen Entzündung der Harnblasenwand, ohne dass Bakterien im Urin nachgewiesen werden können. Die Ursache ist dabei unklar.

Welche Blasenentzündung Symptome gibt es?

Akute Zystitis

Möglicherweise liegen keine Beschwerden, sondern lediglich zufällig nachgewiesene Keime in der Urinprobe vor. Dann wird die Entzündung als asymptomatisch bezeichnet.

Häufiger macht sich jedoch eine akute Blasenentzündung bemerkbar durch plötzlich einsetzende Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen in Verbindung mit häufigem Harndrang. Möglicherweise kommt es nach dem Urinieren zu krampfartigen Gefühlen in der Harnblase. Unter Umständen kann sogar Blut im Urin vorliegen.

Interstitielle Zystitis

Bei einer interstitiellen Blasenentzündung tritt gehäufter Harndrang zu jeder Tageszeit auf. Dieser geht ebenfalls mit Schmerzen beim Urinieren einher und kann zu ungewolltem Urinverlust führen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Die Nierenbeckenentzündung ist die häufigste Nierenerkrankung. Dabei kommt es neben den Beschwerden beim Wasserlassen zu plötzlich einsetzenden Symptomen, die den Allgemeinzustand beeinträchtigen. Hierzu zählt Fieber, Schüttelfrost, meist einseitige Schmerzen im Bereich der Flanken, sowie ein schweres Krankheitsgefühl, das z.B. von Abgeschlagenheit, Appetitverlust, Durchfall oder Übelkeit geprägt sein kann.

Prostataentzündung (Prostatitis)

Eine Prostataentzündung kann zusätzlichen zu den Beschwerden beim Urinieren zu hohem Fieber und Schüttelfrost führen. Dies kann von einem unangenehmen Druckgefühl oder sogar starken Schmerzen im Bereich des Damms begleitet sein, die z.B. bei der Stuhlentleerung auftreten.

Nebenhodenentzündung (Epididymitis)

Eine Nebenhodenentzündung äußert sich über eine meist einseitige, innerhalb von kürzester Zeit ansteigende Schwellung, Rötung, Überwärmung und Schmerzhaftigkeit des Nebenhodens. Um schwerwiegende Folgen wie etwa eine Unfruchtbarkeit (Infertilität) zu vermeiden, sollte diese rasch behandelt werden.

Wie erfolgt die Behandlung der Blasenentzündung Symptome?

Eine vorteilhafte Prognose hängt mit einer frühzeitigen Behandlung und einer engmaschigen Verlaufskontrolle zum Verhindern einer weiteren Ausbreitung der Entzündung zusammen. Sofern eine konkrete Ursache, wie eine Verengung, oder begünstigende Faktoren (z.B. Diabetes mellitus) vorliegen, sollten diese in erster Linie behoben werden.

Akute Zystitis

Blasenentzündung Symptome - Zu viel getrunken?

Allgemein bietet sich eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr, regelmäßiges Wasserlassen und das Anwenden von gezielter Wärme an. Wenn eine bakterielle Entzündung besteht, kann eine Gabe von Antibiotika einmalig oder über mehrere Tage erfolgen. Bei Schwangeren ist hervorzuheben, dass sogar asymptomatische Blasenentzündungen zwingend antibiotisch behandelt werden.

Interstitielle Zystitis

Bei einer interstitiellen Blasenentzündung gibt es eine Auswahl an Medikamenten (z.B. Hydroxyzin, Ciclosporin, Misoprostol), die die Beschwerden unspezifisch und nur vorübergehend lindern. Auch eine Botoxinjektion in die Harnblasenmuskulatur ist möglich. Wenn die nicht-operativen Maßnahmen ausgeschöpft sind, kommt auch ein operativer Eingriff infrage (Blasenerweiterung oder Harnumleitung).

Behandlung der akuten Komplikationen

In allererster Linie ist, bei Vorliegen eines Harnaufstaus oder verbleibendem Urin in der Harnblase nach dem Wasserlassen, eine Ableitung des Harns unter Anwendung eines Katheters notwendig.

Blasenentzündung Symptome - Behandlung der akuten Komplikationen

Im Rahmen einer Nierenbeckenentzündung sind eine gesteigerte Flüssigkeitszufuhr und eine antibiotische Therapie von bis zu zehn Tagen notwendig. Für die Behandlung einer Nebenhodenentzündung wird allgemeine Bettruhe, eine Kühlung und Hochlagerung der Hoden (z.B. mithilfe von Hodenbänkchen), sowie eine antibiotische Therapie empfohlen. Im Falle von unerträglichen Schmerzen können außerdem lokale Betäubungsmittel in den Samenstrang verabreicht werden. Bei einer Prostataentzündung sollte der Patient eine hochdosierte antibiotische Therapie über mehrere Wochen in Kombination mit schmerzsenkenden und krampflösenden Medikamenten erhalten.

Bei schwerwiegenden Komplikationen (z.B. Blutvergiftung (Sepsis), Bildung eines Eitergeschwürs (Abszess)) ist die Therapie im Rahmen eines stationären Aufenthalts erforderlich.

Quellen

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