Risikofaktoren Herzinfarkt und Schlaganfall
Meist beschäftigen sich Menschen erst mit dem Thema Vorsorge, wenn in der Familie oder im Freundeskreis ein plötzlicher Krankheitsfall aufgetreten ist.
Zu einem erhöhten Krankheitsrisiko können folgende Faktoren führen:
- Stress
- wenig Bewegung
- Rauchen
- falsche Ernährung und
- ungesunde Lebensweise
Ein großes Problem ist, dass ein Herzinfarkt und ein Schlaganfall oft plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Risikofaktoren, wie erhöhter Blutdruck oder hohe Cholesterinwerte werden in ihrer Auswirkung unterschätzt, oder bleiben jahrelang unbemerkt und können die Gefäße dauerhaft schädigen.
Beeinflussbare Risikofaktoren
Beginn und Entwicklungstempo einer Herz-Kreislauf-Erkrankung können mit dem Vorhandensein und der Ausprägung von beeinflussbaren Risikofaktoren zusammenhängen. Diese beeinflussbaren Risikofaktoren (atherogenen Faktoren), die Gefäßverengungen und Gefäßverkalkungen fördern, sind z. B.:
- Bluthochdruck
- Blutfettwerteerhöhung wie z. B. erhöhte Cholesterinwerte
- Rauchen
- Übergewicht
- Diabetes mellitus
- wenig körperliche Bewegung
- psycho-emotionaler Stress
- psycho-soziale Faktoren
Nicht-beeinflussbare Risikofaktoren
Neben den beeinflussbaren Risikofaktoren können auch die nicht-beeinflussbaren Risikofaktoren für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verantwortlich sein. Zu diesen Faktoren zählen z. B.:
- Lebensalter und
- genetisch-familiäre Disposition
Blutanalyse
Die Blutanalyse ist wichtiger Bestandteil der Herz-Kreislauf-Kontrolle. Bei dieser labortechnischen Untersuchung werden alle wichtigen Stoffwechsel- und Organfunktionswerte bestimmt. Weicht einer der Blutparameter vom normalen Wert ab, beispielsweise ein Wert des Zucker- oder Fettstoffwechsels, so können wir mit einer individuellen Beratung und einer gegebenenfalls notwendigen medikamentösen Einstellung therapeutisch begleitend zur Seite stehen.
Ultraschalluntersuchung des Herzens
Im Hinblick auf die Früherkennung und Vorsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt der Farbdoppler-Echokardiographie eine besondere Bedeutung zu. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Ultraschalluntersuchung des Herzens, mit der, genaue Aussagen zur Größe, Anatomie und Funktion von Herzkammern, krankhafte Veränderungen der Herzmuskulatur, der Herzklappen und angeborenen Herzfehlern gemacht werden können.
Bei bestimmten Fragestellung und Auffälligkeiten, haben wir in unserem Hause auch die Möglichkeit einer weiterführenden Diagnostik. Damit ist die Kardio-MRT (Herz-MRT-Untersuchung) gemeint, evtl. mit Stressbelastung, zur genaueren Beurteilung von Wandstruktur und Durchblutung des Herzmuskels. Auch Herzklappen-Veränderungen, Herz-Anomalien und Herzmuskel-Erkrankungen (sogenannte Kardiomyopathien können damit abgeklärt werden).
EKG und Lungenfunktion
Zur umfassenden Befunderhebung des Herzens führen wir ein Ruhe- und Belastungs-EKG, die so genannte Ergometrie, durch. Ggf. erfolgt bei Bedarf auch ein Langzeit-EKG. Mit diesen Untersuchungen können wir z.B. Aussagen machen über eventuelle:
- Störungen der elektrischen Aktivität des Herzens
- Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße
- Erkrankungen der Herzklappen- oder Herzmuskel
- Störungen des Mineralstoff-Haushalts
- Herzrhythmusstörungen.
Eine Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) führen wir durch und können darüber Störungen der Lungenfunktion und Atem-Mechanik feststellen.
Folgen durch Ignorieren von Risikofaktoren
Ignorieren von Risikofaktoren kann aber eine Erkrankungsgefahr steigern. Viele Faktoren in unserem Alltag und in unseren Lebensgewohnheiten können das Risiko für Herz-und Kreislauf-Erkrankungen mit zunehmendem Alter erhöhen.
Den meisten Menschen sind häufig die Faktoren bekannt, die unser Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen können. Viele glauben jedoch, dass es einen nicht so schnell oder auch gar nicht treffen kann. Das Tückische ist aber, dass in aller Regel frühe Krankheitszeichen und Warnhinweise nicht bemerkt werden. Einige Patienten haben schon im frühen Lebensalter Risikofaktoren, die nicht beachtet und auch nicht behandelt werden, die aber unbehandelt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ernsten Folgekrankheiten und Spätschäden führen können.
Nach wie vor sind arteriosklerotische Folgekrankheiten in westlichen Industrieländern stark verbreitet. Diese können auftreten im Bereich:
- des Herzens (Herzinfarkt)
- des Gehirns (Schlaganfall)
- der Beinarterien (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
- der Nieren (Nierenfunktionsstörung) und
- aller anderen Organe.
Aus diesem Grund sind die frühzeitige Erkennung eines erhöhten kardio-vaskulären Ereignisrisikos und die Einleitung von präventiven Behandlungsstrategien sinnvoll. Ärztliches Handeln muss ganz wesentlich darauf gerichtet sein, den asymptomatischen Risikopatienten zu identifizieren, um dann ein Fortschreiten und einen komplizierten Verlauf der dokumentierbaren arteriosklerotischen Gefäßwandveränderungen aufhalten und abwehren zu können.
Was ist eine Arteriosklerose (‚Arterienverhärtung‘)?
Darunter versteht man eine systemische, chronisch entzündliche Erkrankung der Arterien (Schlagadergefäße). Sie betrifft in der Regel das gesamte arterielle Gefäßsystem, folgt üblicherweise einem langsam fortschreitenden Verlauf mit diffus ausgebreiteten degenerativen und auch mehr umschriebenen produktiven, die Gefäßlichtung einengenden Gefäßwandveränderungen (Verdickung und unregelmäßige Oberflächenkontur der Gefäßwände, Entstehung von Plaques).
Der Beginn der Erkrankung sowie frühe und mittlere Verlaufsstadien können sich unbemerkt entwickeln. Der betroffene Patient wird oft nur unzureichend behandelt. Bei dem plötzlichen Übergang in einen lebensbedrohlichen und hochakuten Verlauf kann es schon in diesem Stadium der Gefäßerkrankung zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Viele Herzinfarktpatienten haben den ersten bewussten Kontakt mit der zugrunde liegenden Koronargefäßerkrankung im Augenblick des Infarktgeschehens. Dabei entsteht die Mehrzahl der akuten Gefäßverschlüsse nicht im Bereich einer hochgradigen Engstelle der Arteriengefäße, sondern ausgehend von einer für die Blutströmung eher unbedeutenden und nicht kritisch einengenden arteriosklerotischen Gefäßwandveränderung mit instabiler, verletzlicher Oberfläche (-> Plaqueruptur).
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