Vitamin D Mangel: Ursache, Symptome, Risikofaktoren und Behandlung

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung unserer allgemeinen Gesundheit und unseres Wohlbefindens, doch viele von uns wissen nicht, wie sie einen Mangel erkennen, verhindern und behandeln können. In diesem Ratgeberbeitrag befassen wir uns mit den Symptomen, Risikofaktoren, der Diagnose und den Präventionsmethoden für Vitamin-D-Mangel. Wir betrachten die Ursachen, häufige Anzeichen und Symptome sowie Möglichkeiten, das Risiko der Entwicklung eines Mangels zu verringern. Wir erörtern auch, wie ein Vitamin-D-Mangel diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Schließlich geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie Vitamin-D-Mangel in Zukunft vermeiden können. Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr!

Auf einen Blick

  • Das Vitamin D ist im Körper für einige Funktionen essenziell und wird unter genügend Sonnenlicht vom Körper selbst hergestellt.
  • Wenn eine dauerhafte Unterversorgung von Vitamin D herrscht, kommt es zu einem Vitamin D Mangel.
  • Ein chronischer Vitamin D Mangel kann für die Knochen und allgemeine Gesundheit schädliche Folgen haben.
  • Meistens werden dabei Knochen, Muskeln, Nerven sowie das Immunsystem stark beeinflusst.
  • Ältere Menschen, Säuglinge sowie Veganer haben ein erhöhtes Risiko.
  • Um einen Mangel vorzubeugen wird empfohlen, zusätzlich zu dem Aufenthalt in der Sonne und Vitamin-D-reiche Ernährung, Vitamin D Präparate zu nehmen.

Was ist Vitamin D Mangel?

Ein Mangel entsteht, wenn entweder der Körper das Vitamin nicht genügend synthetisieren kann oder die externe Versorgung nicht reicht. In dem Fall gibt es gesundheitliche Folgen.

Das Vitamin D, was sowohl ein Vitamin als auch ein Hormon im Körper ist, wird unter normalen Umständen von dem Körper in großem Maße produziert. Dafür ist allerdings Sonnenlicht nötig. Besonders in den Wintermonaten, wo das natürliche Licht fehlt, kann es zu einer verminderte Synthese kommen. Durch das fehlende Vitamin D werden nicht alle Funktionen des Organismus durchgeführt werden können, wobei einige Schaden entstehen.

Wichtig zu wissen:

Das Vitamin B ist ein Hormon, was im Körper das Ca-Gehalt und Phosphor-Gehalt reguliert. Dadurch wird Wachstum und Knochenstoffwechsel gesteuert. Bei einem chronischen Mangel kommt es daher zur verminterter Kalzium Aufnahme sowie gestörtem Knochenstoffwechsel.

RKI berichtete in 2016, dass in Deutschland ungefähr ein Drittel der Bevölkerung unter Vitamin D Mangel leidet. Daher ist es wichtig, sich über mögliche Folgen und Symptome zu informieren, um langfristige Schäden vorzubeugen.

Wann spricht man von einem Vitamin-D-Mangel?

Eine langfristige Unterversorgung von einem Vitamin kann klinische Symptome verursachen. In dem Fall spricht man von einem Vitamin Mangel. Besonders bei Vitamin D, was grundsätzlich im Körper produziert wird, kann durch unterschiedliche Ursachen die Versorgung von Zeit zu Zeit sinken. Die Vorstufe des Vitamins wird in der Haut produziert und durch Sonnenstrahlung in das aktive Form, in dem Fall das funktionelle Hormon, umgewandelt.

Vitamin D Sonnenlicht

Welche Symptome treten bei Vitamin-D-Mangel auf?

Das Vitamin D ist im Körper unter anderem für den Kalziumhaushalt verantwortlich. Das Kalzium in den Knochen, Muskeln und im Nervensystem wird direkt von diesem Vitamin beeinflusst.

Obwohl eine kurzzeitige Unterversorgung ohne Symptomatik verlaufen kann, sind die häufigste Symptome eines chronischen Mangels eine Hypokalzämie. Die gesunkene Kalziummenge stimuliert in Folge das Parathormon (PTH), was zur sekundären Hyperparathyreoidismus führt.

Die fehlende Kalzium verursacht Muskelschwäche und Myopathie. In den Nerven, die auch von der Kalziumstoffwechselstörung betroffen sind, können Sensibilitätsstörungen vorkommen.

Bei Erwachsenen führt die fehlende Mineralisation der Knochen zu Osteomalazie, wo Röhrenknochen entstehen, die für Frakturen anfälliger sind. Andere Strukturen wie Zähne erleben auch Mineralisationsstörungen.

Bei Kindern sind die Folgen eines chronischen Mangels gravierender. Rachitis tritt auf, wenn Kinder in den ersten Lebensjahren nicht genügend Vitamin D bekommen. Die Knochen verformen sich durch die Fehlbildungen in Wachstumsfugen sowie deutliche Muskelschwächen, die bis zur Krampanfälle führen können. Die Mineralisation der Zähne ist auch stark beeinträchtigt.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Bei meisten Menschen ist ein Mangel bei einer ausgewogener Ernährung und regulärer Bewegung nicht zu erwarten. Allerdings gibt es einige Risikofaktoren, die zu beachten sind. 

Ältere Menschen, deren Körper im Laufe der Jahren weniger Vitamin D produzieren, sind für einen Mangel anfälliger. Die Synthese des Vitamins lässt langsam nach und muss eventuell extern unterstützt werden. 

Genauso ist es wichtig für Veganer, die keine tierische Produkte verzehren, regelmäßig Vitamin D Präparate zu nehmen, da die übliche Vitamin D Quellen meistens Fische oder andere Tierprodukte sind. 

Säuglinge sind weiter ein Risikogruppe, die einen schnellen Mangel entwickeln können, da deren Aufenthalt in der Sonne begrenzt wird. Ohne oder nur mit begrenztes Sonnenlicht ist deren Körper nicht mehr in der Lage, genug Vitamin D zu produzieren und muss anderweitig versorgt werden. 

Vitamin D Mangel

Wie lässt sich Mangel vorbeugen?

Ein regelmäßiger Aufenthalt in der Sonne unterstütz die endogene Vitamin-D-Produktion des Körpers und ist somit die einfachste Methode, einen Vitamin D Mangel vorzubeugen.
Besonders in den Wintermonaten ist es allerdings wichtig, durch die Ernährung weiter Vitamin D zu sich zu nehmen. 

Zusätzlich wird es bei Risikogruppen sowie bei Kindern und älteren Menschen über 70 Jahre empfohlen, täglich ein Vitamin D Präparat zu sich zu nehmen.  Hier lautet die Menge für eine Prophylaxe mindestens 500 IU im 1. Lebensjahr, 600 IU für Erwachsene und 800 IU für alle über 70.

Wichtig zu wissen:

Eine Überdosierung passiert selten, ist allerdings nicht auszuschließen. Die zusätzliche Aufnahme soll daher möglichst mit Rücksprache mit dem entsprechenden Arzt folgen.

Welche Ursachen gibt es?

Die hormonelle Wirkung des Vitamins ist stark von Sonnenlicht abhängig, denn die Aktivierung von der Vorstufe in das Hormon ist nur durch eine bestimmte Wellenlänge der Sonnenstrahlung möglich. Diese Wellenlänge beträgt 290 nm bis 315 nm und wird als UV-Licht, genauer als UVB, bezeichnet.

Unterschiedliche Sonnenschutzverhalten verhindern meistens das Eindringen von UVB in die Haut. Sonnencreme oder vollständig bedeckte Kleidung aus z.B. kulturellen Gründen schaffen eine Barriere und können die Vitamin D Synthese hindern.

Die Personen, die wenig Zeit im Freien verbringen, können auch einen Mangel aufweisen. Büroarbeiter oder Menschen in Pflegeheimen sind davon besondern betroffen.

Nördlichere Länder sind besonders anfälliger, weniger Vitamin D zu produzieren. Die nötige Wellenlänge ist nicht ganzjährig vorhanden, ebenso spielen Wetterbedingungen auch in den Sommermonaten eine Rolle.

Dunkelhäutige Menschen gehören auch zu der Risikogruppe wegen der erhöhte Melaninmenge, die UV Strahlung effektiver absorbiert.

Ältere Menschen, besonders über 70 Jahren, stehen durch die natürliche Schwächung des Stoffwechsels im Gefahr eines Mangels. Der Körper kann in dem Fall weniger Vitamin D synthetisieren.

Neugeborene und Stillkinder, die nicht ausreichend Sonnenlichtkontakt haben, brauchen auch einen Vitamin D Zusatzt, da die Muttermilch nur wenige Mengen an Vitamin D enthält.

Weitere chronische Erkrankungen, die den Magen-Darm-Trakt sowie Leber und Nieren treffen, können auch einen systemischen Vitamin D Mangel verursachen. Ferner sind einige Medikamente in der Lage, die Vitamin D Synthese zu verhindern.

Vitamin D Tablette einnehmen

Wie wird Vitamin-D-Mangel diagnostiziert?

Obwohl es weiter diskutiert wird, wie genau man einen direkten Vitamin-D-Mangel diagnostiziert, ist die übliche Methoden laut der S1-Leitlinie ein Blutbild. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wird der Mangel bei einer Calcidiol-Serumkonzentration von <12 ng/ml (30 nmol/l) festgestellt. Allerdings ist ein Wert von <20 ng/ml (50 nmol/l) deutet schon auf eine Unterversorgung.

Weitere Parameter, die auf einen Vitamin D Mangel hindeuten können, sind ein gesunkenes Gesamtcalcium und Serumcalcium. Als Folge ist auch alkalische Phosphatase meist erhöht. Im Urin wird dafür weniger Calcium aber mehr Phosphat ausgeschieden. 

Da es durch die Wechselwirkung von Parathormon und Vitamin D im Körper eine vermehrte Bildung von Calcitriol entstehen kann, kann dies zu einer falschen positiven Wert führen. Daher ist es nicht immer einfach, den Mangel durch die Calcitriol Bestimmung zu diagnostizieren.

Wie ist die Vitamin-D-Versorgung in Deutschland?

Laut einer Studie des RKI die zwischen 2008 und 2011 durchgeführt wurde, hatten 56% der untersuchten Erwachsenen (18-79 Jahre), die sonst gesund waren, einen Vitamin-D-Serumwert von unter 50 nmol. Die Ergebnisse zeigen dass ungefähr zwei Drittel der deutschen Bevölkerung einen Vitamin-D-Unterversorgung aufweisen kann. Um einen chronischen Mangel vorzubeugen ist es zu empfehlen, besondern von Oktober bis März, eine täglichen Vitamin D Supplementierung zu nehmen.

Fazit vom Mediziner

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vitamin-D-Mangel ein ernstes Gesundheitsproblem ist, das nicht übersehen werden sollte. Indem Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen, wie z. B. ausreichend Sonne tanken und Lebensmittel essen, die reich an Vitamin D sind, sowie bei Bedarf entsprechende Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, können Sie vermeiden, zu den zwei Dritteln der deutschen Bevölkerung zu gehören, die derzeit einen Mangel an diesem wichtigen Vitamin haben. Auf diese Weise können Sie Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden über Jahre hinweg erhalten.

Es ist wichtig zu wissen, dass der Vitamin-D-Bedarf bei jedem Menschen anders ist und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden sollte. Es wird daher empfohlen, dass Patienten einen Arzt konsultieren, bevor sie mit irgendeiner Form von Nahrungsergänzung oder Diät beginnen.

Quellen

  • Robert Koch- Institut: www.rki.de (Abruf: 28.11.2022)

Dieser Ratgeberbeitrag entspricht den medizinischen Leitlinien, den Vorgaben der medizinischen Fachliteratur sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern verfasst.

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