Blasensteine (Zystolithiasis): Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapie

Haben Sie Schwierigkeiten beim Wasserlassen? Haben Sie Schmerzen im Unterbauch oder im Beckenbereich? Wenn ja, ist es möglich, dass Sie Blasensteine haben. Blasensteine sind harte mineralische Ablagerungen, die sich in der Blase bilden und eine Reihe von Symptomen verursachen können. In diesem Artikel erörtern wir, was Blasensteine verursacht und wie sie diagnostiziert werden, behandelt und verhindert werden. Wir besprechen auch, was zu tun ist, wenn Sie glauben, dass Sie Blasensteine haben könnten. Am Ende dieses Beitrags werden Sie ein besseres Verständnis von Blasensteinen haben und wissen, wie Sie sich selbst schützen können, wenn Sie davon betroffen sind. Lesen Sie also weiter!

Auf einen Blick

  • Blasensteine (auch: Zystolithiasis) entsprechen einer Form von Harnsteinen, die sich in der Harnblase befinden. Sie entstehen aufgrund einer Abflussbehinderung (z.B. bei vergrößerter Prostata), einer Infektion oder eines vorliegenden Fremdkörpers im Bereich der Harnblase.
  • Im Rahmen von Blasensteinen kommt es größenabhängig zu keinen bzw. Symptomen unterschiedlicher Ausprägung. Zu den möglichen Beschwerden zählen Schmerzen oberhalb des Schambeins, erschwertes oder sogar schmerzhaftes Wasserlassen, gehäufter Harndrang und auch das Vorliegen von Blut im Urin.
  • Bei einem bestehenden Verdacht auf das Vorliegen eines Blasensteins werden Betroffene medizinisch befragt und körperlich untersucht. Zu den möglichen weiteren Untersuchungen gehören die Entnahme einer Blut- und Urinprobe sowie bildgebende Verfahren, wie z.B. eine Ultraschalluntersuchung.
  • Blasensteine können möglicherweise spontan abgehen. Meist ist jedoch eine Entfernung notwendig, bei der die Steine mithilfe einer Zange herausgezogen oder der gezielten Anwendung von Energie über eine Sonde zertrümmert und anschließend ausgespült werden. Zudem ist die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache (z.B. operative Beseitigung des Abflusshindernisses, Behandlung einer Infektion) essenziell.

Was sind Blasensteine?

Harnblasensteine, auch bezeichnet als Zystolithiasis, entsprechen einer Form von Harnsteinen, bei der kristallartige Ablagerungen in der Harnblase aufzufinden sind. Diese machen zusammen mit den Harnsteinen, die sich in der daraus hervorgehenden Harnröhre befinden, nur ca. 3% aller Harnsteine aus. Den verbleibenden Anteil von 97% stellen die Harnsteine dar, die in dem oberen Harntrakt, welcher beide Nieren und Harnleiter umfasst, auftreten. In den entwickelten Ländern kam es in der Vergangenheit zu einem deutlichen Rückgang der Anzahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) an Blasensteinen.

Blasensteine - Mann muss zur Toilette

Wichtig zu wissen:

Im Verlauf des Harntrakts gelangt der Urin, welcher in den Nieren produziert wird, über die Harnleiter in die Harnblase und verlässt im Anschluss den Körper über die Harnröhre. Die Harnblase dient daher als Zwischenstation für die Speicherung und den weiteren Transport des Urins.

Wieso treten Blasensteine auf?

Blasensteine werden in der Harnblase gebildet und treten häufig auf, wenn sich der Harn in der Blase staut. Daher kann es im Rahmen einer Abflussbehinderung des Urins oder einer Infektion im Bereich der Harnblase zu der Entstehung von Blasensteinen kommen. Abflusshindernisse stellen beispielsweise anatomische Besonderheiten, Fremdkörper innerhalb der Harnblase (z.B. Katheter) oder bei dem Mann meist eine vergrößerte Prostata, die von außen auf die ableitenden Harnwege drückt und damit eine vollständige Entleerung der Harnblase verhindert, dar. Im Falle einer gutartigen Prostatavergrößerung (Benigne Prostahyperplasie) ist das Risiko für das Auftreten eines Blasensteins sogar bis zu achtmal erhöht. Zu einer Risikosteigerung kommt es ebenfalls nach einem operativen Eingriff an der Prostata bei dem Mann, sowie nach operativen Maßnahmen im Rahmen eines ungewollten Harnverlusts (Inkontinenz) bei der Frau.

Wichtig zu wissen:

Harnblasensteine sind im Hinblick auf den Bildungsort abzugrenzen von den Harnsteinen des oberen Harntrakts. Letztere werden nämlich im Gegensatz zu Blasensteinen in der Niere gebildet und entwickeln sich möglicherweise im Verlauf des Harntrakts weiter.

Harnblasensteine können größenabhängig Symptome hervorrufen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Steine keine Beschwerden verursachen, wobei sie dann als asymptomatisch bezeichnet werden.

Blasensteine behandeln

Falls Beschwerden auftreten, können sich Blasensteine zum einen über Schmerzen oberhalb des Schambeins, sowie erschwertes bzw. schmerzhaftes Wasserlassen in Verbindung mit gehäuftem Harndrang und Blut im Urin (Hämaturie) äußern. Konkreter kann der Harnstrahl beim Wasserlassen durch das Abflusshindernis abgeschwächt oder sogar unterbrochen sein, was als Stakkato-Miktion bezeichnet wird. Zum anderen kann eine Blockierung des Harntrakts durch den Blasenstein mit weiteren Komplikationen einhergehen. Hierzu gehört u.a. ein Harnaufstau (Urinstase), welcher zugleich eine Infektion des gestauten Harns auslösen und die Nieren schwerwiegend beeinträchtigen könnte.

Wie wird das Vorliegen von Blasensteinen festgestellt?

Nach der medizinischen Befragung der Betroffenen folgt eine körperliche Untersuchung. Im Anschluss bieten sich weitere Untersuchungen wie etwa eine Blut- und Urinprobe, sowie bildgebende Verfahren (z.B. Ultraschalluntersuchung, Röntgenaufnahme, Computertomographie (CT) des Bauchraums) für die Darstellung der Blasensteine und den Ausschluss von Komplikationen an.

Befreiung von Blasensteinen

Die Behandlung von Blasensteinen erfolgt größenabhängig. Kleinere Blasensteine können möglicherweise mit dem Urin spontan abgehen, wobei dies mit einer erhöhten Trinkmenge unterstützt werden kann. Am häufigsten ist jedoch eine gezielte Befreiung notwendig. Dabei besteht zum einen die Möglichkeit einer mechanischen Entfernung. Hierbei werden die Steine auf endoskopischem Wege über die Harnröhre mithilfe einer Zange herausgezogen. Zum anderen können die Steine über eine Laser- oder Ultraschall-gestützte Anwendung von Energie mithilfe einer Sonde zertrümmert und anschließend ausgespült werden.

Hinweis vom Urologen
Trinken Sie viel Flüssigkeit, um die Steinpassage zu erleichtern!

Behandlung der Ursache

Zudem sollte die zugrundeliegende Ursache, wenn möglich, in derselben Sitzung behandelt werden. So bietet sich z.B. im Rahmen einer benignen Prostatahyperplasie eine teilweise oder komplette Entfernung des Organs, welche über den Weg der Harnröhre durchgeführt wird, die sog. transurethrale Resektion der Prostata (TURP), an.

Sind Blasensteine gefährlich?

Blasensteine sind harte Mineralienansammlungen, die sich in Ihrer Blase bilden können. Sie sind in der Regel klein, können aber auch so groß wie ein Golfball werden. Blasensteine können sich bilden, wenn der Urin konzentriert ist. Das kann passieren, wenn Sie nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen oder wenn Sie eine Verstopfung in Ihren Harnwegen haben, die den Abfluss des Urins aus Ihrem Körper verhindert. Auch wenn Blasensteine nicht unbedingt gefährlich sind, können sie Schmerzen und Unbehagen verursachen. In einigen Fällen können sie auch zu Harnwegsinfektionen oder Nierenschäden führen. Wenn Sie glauben, dass Sie Blasensteine haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, damit diese diagnostiziert und richtig behandelt werden können.

Was löst Blasensteine auf?

Während sich die meisten Blasensteine von selbst auflösen, können einige eine medizinische Behandlung erfordern. Der beste Weg, um Blasensteine aufzulösen, ist, viel Flüssigkeit zu trinken. Dies hilft, die Mineralien und anderen Stoffe, aus denen die Steine bestehen, auszuspülen. Sobald sich die Steine aufgelöst haben, ist es wichtig, viel zu trinken und sich gesund zu ernähren, damit sie sich nicht wieder bilden. Größere Steine können abgesaugt oder zertrümmert werden.

Größere Steine können während einer Blasenspiegelung, einem minimal-invasiven Eingriff oder durch eine offene Operation zerkleinert und abgesaugt werden.

Blasensteine - Frau trinkt Wasser

Kann man Blasensteine mit Hausmitteln auflösen?

Hausmittel zur Beseitigung von Blasensteinen können bei kleinen, meist schmerzlosen Harnsteinen helfen. Viel trinken, Treppen steigen, viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung gehören zu den gängigsten Hausmitteln – aber wenn Sie Anzeichen oder Symptome haben, die auf ernstere Probleme hindeuten, sollten Sie dies besser nicht auf eigene Faust versuchen!

Wenn Sie unter Harnverhalt leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, anstatt zu versuchen, die Symptome zu Hause zu behandeln. Beachten Sie außerdem, dass übermäßiger Alkoholkonsum Ihren Zustand verschlimmern kann. Wenn Sie zur Bildung von Harnsteinen neigen, sollten Sie die Zusammensetzung des Wassers, das Sie trinken, überprüfen, da mineralhaltiges Wasser eine negative Wirkung haben kann.

Quellen

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