Peniskrebs: Risikofaktoren, Symptome und Behandlung

Sind Sie besorgt über Peniskrebs? Peniskrebs (auch Peniskarzinom) ist eine seltene, aber ernste Form von Krebs, die den Penis befällt und langfristige gesundheitliche Komplikationen verursachen kann, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird. Er betrifft vor allem Männer über 50 Jahre, tritt aber auch bei jüngeren Männern immer häufiger auf. In diesem Medizinbeitrag werden wir die Symptome besprechen, die Ursache erläutern und über die möglichen Behandlungen informieren.

Auf einen Blick

  • Peniskrebs (auch: Peniskarzinom) ist ein seltener, bösartiger Befall des Penis, der vor allem die Eichel und Vorhaut betrifft. Die Erkrankung tritt überwiegend bei älteren Männern ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren auf.
  • Die genaue Ursache für das Auftreten von Peniskrebs ist noch nicht vollständig geklärt. Es gibt allerdings Faktoren, die die Entstehung einer solchen Neubildung begünstigen können. Hierzu gehören Rauchen, mangelhafte Penishygiene, eine Vielzahl an Geschlechtspartnern, eine Vorhautverengung (Phimose), wie auch chronische Entzündungen (z.B. Balanoposthitis) und Hautveränderungen am Penis (z.B. Lichen sclerosus).
  • Wichtig ist eine möglichst frühe Erkennung des Peniskrebs. Dieser kann sich über Verhärtungen, Schwellungen und Hautveränderungen im Bereich der Eichel bzw. Vorhaut äußern. Möglicherweise rufen diese Auffälligkeiten bei Kontakt sogar eine Blutung hervor. Darüber hinaus kann sich eine Schwellung der Leistenlymphknoten bemerkbar machen.
  • Die operative Behandlung eines Peniskrebs erfolgt größenabhängig und strebt stets eine vollständige Entfernung des befallenen Gewebes an. Diese kann von einer kleinen Ausschneidung bis hin zu einer vollständigen Penisamputation reichen. Im Übrigen kann begleitend eine Bestrahlung, wie auch eine Chemotherapie erfolgen.

Wie schlimm ist Peniskrebs?

Peniskrebs, auch bezeichnet als Peniskarzinom, entspricht einer seltenen bösartigen Neubildung am Penis. Diese befällt vor allem die Eichel und Vorhaut. Bekannt ist, dass es in Deutschland jährlich ca. 500 bis 800 Neuerkrankungen gibt, wobei die Tendenz steigend ist. Die Erkrankung macht in etwa 0.5% aller Karzinome der Männer in Europa aus.

Peniskrebs - Behandlung

Gefährlich kann ein Peniskrebs werden, wenn die Diagnose z.B. aufgrund von Ängsten oder Verdrängungsmechanismen verspätet gestellt und die Behandlung somit erst zeitverzögert eingeleitet werden kann. Denn der Peniskrebs kann im Verlauf auch auf weiteres Gewebe übergreifen und so z.B. in die Lymphknoten der Leistengegend streuen.

Wichtig zu wissen:

Wenn der Peniskrebs in dem Stadium einer örtlich begrenzten Ausbreitung erkannt wird, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Penis erhalten und ein Langzeitüberleben gesichert werden kann. Denn bei einer frühen Diagnose ist eine Heilung in über 90% aller Fälle möglich.

In welchem Alter tritt Peniskrebs auf?

Betroffen sind überwiegend ältere Männer ab dem 50. Lebensjahr. Jedoch ist nicht zu unterschätzen, dass Peniskrebs gerade bei jungen Männern immer häufiger auftritt. Bei diesen ist zudem der Verlauf häufig aggressiver.

Was gibt es für Risikofaktoren für das Auftreten von Peniskrebs?

Die Ursache für das Auftreten von Peniskrebs ist bislang noch nicht ganz klar. Bekannt ist allerdings, dass Peniskrebs bei schlechten hygienischen Verhältnissen gehäuft auftritt. Außerdem erhöht sich mit zunehmender Anzahl an Geschlechtspartnern das Risiko an einem Peniskrebs zu erkranken. Dies hängt vermutlich mit der Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des HPV (humanes Papillomavirus) zusammen. Weitere Faktoren, die das Risiko für das Auftreten von Peniskrebs erhöhen, sind chronische, d.h. anhaltende Entzündungen von Eichel und/oder Vorhaut (Balanitis und Posthitis bzw. Balanoposthitis), wie auch eine Vorhautverengung (Phimose) und (Schleim-)Hautveränderungen am Penis wie z.B. im Rahmen eines Lichen sclerosus oder einer Leukoplakie. Ein Missbrauch von Nikotin ist ebenfalls als Risikofaktor zu werten.

Hinweis
Peniskrebs betrifft Männer, bei denen eine Beschneidung der Vorhaut (Zirkumzision) erfolgt ist, deutlich seltener.

Welche Symptome treten bei Peniskrebs auf?

 

Peniskrebs

Peniskrebs kann sich über tastbare Verhärtungen, Schwellungen und Hautveränderungen (wie z.B. eine Rötung) im Bereich der Eichel bzw. der Vorhaut äußern. Solche Veränderungen lassen insbesondere an einen Peniskrebs denken, wenn diese bei Kontakt Blutungen hervorrufen. Darüber hinaus kann begleitend eine Schwellung der Lymphknoten im Bereich der Leiste auffallen. Schmerzen werden von den Betroffenen in der Regel nicht beschrieben.

Hinweis
Eventuell kann eine Vorhautverengung (Phimose) die Symptome eines Peniskrebs verbergen.

Wie lässt sich Peniskrebs behandeln?

Die Behandlung ist abhängig von der Ausbreitung des Peniskrebs. Bei einer kleinen Neubildung bietet sich eine operative Ausschneidung des bösartigen Gewebes (Exzision) an, wobei diese bei Bedarf mit einer Laserbehandlung und einer Gewebeprobe an Lymphknoten (Biospie) verbunden werden kann. Wenn die Neubildung größer ist, kann eine Teilamputation des Penis in Kombination mit einer Entfernung von Lymphknoten (Lymphadenektomie) notwendig sein. Im Falle von sehr großen Neubildungen muss häufiger auf eine vollständige Penisamputation (Penektomie) zusammen mit einer Ausführung der Harnröhre über den Damm (perineale Urethrostomie) zurückgegriffen werden. Begleitend kann außerdem eine Bestrahlung und/oder Chemotherapie infrage kommen.

Quellen

Dieser Medizinbeitrag über Peniskrebs entspricht den medizinischen Leitlinien, den Vorgaben der medizinischen Fachliteratur sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern verfasst und am 01.12.2022 aktualisiert.

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