Symptome des Knochenschwunds: So erkennen Sie eine Osteoporose
Osteoporose ist eine weit verbreitete Erkrankung, die mit einem Verlust an Knochenmasse und einer hierdurch geschwächten Knochenstruktur einhergeht. Problematisch ist, dass eine Osteoporose zu einer erhöhten Anfälligkeit für Knochenbrüche führt. Häufig bleibt die Erkrankung sogar so lange unentdeckt bis es zu einem ersten Knochenbruch kommt. Der folgende Artikel bietet eine detaillierte Übersicht zu den Symptomen einer Osteoporose, wobei auch auf ihre Entstehung, Risikofaktoren und Prävention eingegangen wird.
- Symptome des Knochenschwunds: So erkennen Sie eine Osteoporose
- Was ist eine Osteoporose?
- Wie entsteht eine Osteoporose?
- Was sind Risikofaktoren für das Auftreten einer Osteoporose?
- Welche Symptome treten bei einer Osteoporose auf?
- Wie erfolgt die Prävention bei einer Osteoporose?
- Zusammenfassung
- Quellen
Auf einen Blick
- Eine Osteoporose führt über einen Verlust der Knochendichte zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule, Handgelenke und Hüfte.
- Die Verlust der Knochensubstanz ist durch ein anhaltendes Missverhältnis zwischen dem Knochenabbau und seiner Neubildung bedingt.
- Zu den Risikofaktoren zählen unter anderem das Alter, weibliche Geschlecht, familiäre Veranlagungen, der Lebensstil, wie auch die Einnahme bestimmter Medikamente.
- Ein mögliches Warnzeichen für eine Osteoporose ist das Auftreten eines Knochenbruchs ohne erkennbaren Grund. Anhaltende Schmerzen oder eine veränderte Körperhaltung fallen bei den meisten Betroffenen erst im späteren Verlauf der Erkrankung auf. Hierdurch wird die Diagnosestellung deutlich erschwert.
- Die Prävention einer Osteoporose beinhaltet eine angemessene Zufuhr an Kalzium und Vitamin D über die Nahrung (oder z.B. durch Vitamin D Tropfen), sowie regelmäßige körperliche Betätigung. Zudem ist ein Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol sinnvoll.
Was ist eine Osteoporose?
Eine Osteoporose (auch Knochenschwund genannt) ist eine systemische Erkrankung und betrifft das Knochenskelett somit ganzheitlich. Über eine Verringerung der Knochendichte führt die Erkrankung zu einer erhöhten Brüchigkeit der Knochen. Diese geht wiederum mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche einher, welche selbst bei geringfügigen Stürzen und Verletzungen auftreten können. Weltweit sind schätzungsweise über 200 Milllionen Menschen betroffen und in ihrer Lebensqualität teilweise deutlich eingeschränkt.
Eine gesunde Knochenstruktur ähnelt der einer Honigwabe. Dieses strukturierte Netzwerk ermöglicht es dem Knochen gleichzeitig stark und leicht zu sein. Im Vergleich zu gesundem Knochen ist osteoporotischer Knochen poröser und weist eine geringere Dichte auf, was diesen anfälliger für Brüche macht.
Welche Arten von Osteoporose werden unterschieden?
Unterschieden werden primäre von sekundären Ausprägungen einer Osteoporose. Primäre Formen nehmen einen Anteil von etwa 90% ein und können sich aufgrund der natürlichen Alterung und unter dem Einfluss hormoneller Veränderungen entwickeln. Dazu zählt unter anderem ein Östrogenmangel im Anschluss an die Wechseljahre (Menopause) bei Frauen. Eine sekundäre Osteoporose wird hingegen durch andere medizinische Zustände wie etwa hormonelle Störungen (z.B. Hypogonadismus, Hypercortisolismus) oder durch eine Medikamenteneinnahme (z.B. langfristige Einnahme von Kortisonpräparaten) hervorgerufen.
Wie entsteht eine Osteoporose?
Einer Osteoporose liegt ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen dem Knochenabbau und seiner Neubildung zugrunde. Unter dem Einfluss von genetischen, biologischen und umweltbedingten Faktoren wird entweder zu viel Knochenmasse abgebaut und/oder zu wenig neue Knochenmasse nachgebildet. Hierdurch kommt es zu einer verringerten Dichte und Stärke des Knochens.
Der Knochen befindet sich in einem ständigen Zustand der Erneuerung, wobei neue Knochenmasse gebildet und alte Knochenmasse abgebaut wird. Bis zum Ende des dritten Lebensjahrzehnts überwiegt die Neubildung gegenüber dem Abbau, was zu einer Zunahme der Knochenmasse führt. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich allerdings dieser Prozess, sodass die Knochenmasse effektiv schneller abgebaut wird, als dass diese nachgebildet werden kann.
Was sind Risikofaktoren für das Auftreten einer Osteoporose?
Zahlreiche Faktoren können das Risiko für das Auftreten einer Osteoporose erhöhen, darunter:
- das Alter, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter ansteigt, insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren
- das weibliche Geschlecht, da Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer
- ein niedriges Körpergewicht
- eine familiäre Veranlagung zur Osteoporose oder Neigung zu Knochenbrüchen
- Knochenbrüche in der Vorgeschichte
- Mangelzustände, insbesondere in Bezug auf Kalzium und Vitamin D
- Lebensstilfaktoren, wie mangelnde körperliche Aktivität, Rauchen und ein übermäßiger Alkoholkonsum, sowie
- Medikamente und Vorerkrankungen, wobei die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. eine langfristige Kortisontherapie) das Risiko für das Vorkommen einer sekundären Osteoporose erhöhen. Letztere kann auch durch bestimmte Vorerkrankungen verursacht werden (z.B. im Rahmen einer Niereninsuffizienz).
Eine Osteoporose betrifft vorrangig ältere Frauen nach den Wechseljahren. Im Alter von über 70 Jahren sind etwa 45% aller Frauen betroffen.
Welche Symptome treten bei einer Osteoporose auf?
In den frühen Entwicklungsstufen einer Osteoporose können durchaus keine Beschwerden auftreten, wobei diese dann als asymptomatisch bezeichnet wird. Wenn der Knochenschwund weiter voranschreitet, können folgende Symptome auftreten:
- Knochenbrüche, welche bereits bei harmlosen Verletzungen vorkommen. Typischerweise treten diese im Bereich der Hüfte, der Wirbelsäule und den Handgelenken auf.
- anhaltende, d.h. chronische Schmerzen in den betroffenen Knochen (beispielsweise entlang der Wirbelsäule)
- eine verminderte Körpergröße durch gebrochene bzw. zusammengesunkene Wirbelkörper
- Einschränkungen der Beweglichkeit, sowie
- eine gekrümmte Körperhaltung.
Die ersten Anzeichen einer Osteoporose treten oft erst dann auf, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist und es zu einem Knochenbruch kommt. Für die Sicherung der Diagnose ist dann unter anderem eine Messung der Knochendichte (Osteodensitometrie) erforderlich. In Abhängigkeit von der Risikobewertung in Bezug auf zukünftige Brüche können hiernach Maßnahmen zur Minimierung des Knochenverlusts und der Prävention von Knochenbrüchen eingeleitet werden.
Welche Komplikationen können bei einer Osteoporose entstehen?
Eine Osteoporose geht möglicherweise mit schwerwiegenden Knochenbrüchen einher, die bereits bei alltäglichen Aktivitäten auftreten können. Diese Brüche können zu anhaltenden Schmerzen, dauerhaften Einschränkungen der Selbstständigkeit und einer deutlichen Minderung der Lebensqualität bei Betroffenen führen. Darüber hinaus sind Brüche im Alter mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden.
Wie erfolgt die Prävention bei einer Osteoporose?
Es gibt einige Präventionsstrategien, die im Sinne der Minimierung des Knochenverlusts essenziell sind. Die wichtigsten Punkte sind mitunter:
- eine Anpassung der Ernährung, welche möglichst ausgewogen sein sollte. Dabei ist insbesondere auf eine ausreichende Zufuhr an Kalzium und Vitamin D zu achten.
- eine Steigerung der körperlichen Aktivität, da regelmäßige Bewegung zur Knochenstärkung beiträgt, sowie
- eine Änderung des Lebensstils mit einem Verzicht auf Tabak und Alkohol.
Zusammenfassung
Eine Osteoporose ist eine chronische Erkrankung des Knochenskeletts, die mit einer erhöhten Brüchigkeit der Knochenstruktur einhergeht. Unter dem Einfluss von erblichen, biologischen und verhaltensbedingten Faktoren kommt es zu einem Missverhältnis zwischen Knochenaufbau und -abbau, wodurch dieser anfälliger für Brüche wird. Die Symptome fallen meist erst spät auf und umfassen anhaltende Schmerzen, Veränderungen der Körperhaltung und insbesondere das Auftreten von Knochenbrüchen, selbst bei alltäglichen Aktivitäten. Die Strategien zur Prävention einer Osteoporose sind von hoher Bedeutung für die Vermeidung von potentiell schwerwiegenden Knochenbrüchen. Hierzu zählen nicht nur eine Ernährungsanpassung und eine Steigerung der körperlichen Aktivität, sondern auch Lebensstilanpassungen mit Verzicht auf Nikotin und Alkohol.
Quellen
- AWMF-Leitlinien für die Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose: KITTELTASCHENVERSION (awmf.org)
- Healthline über Symptome der Osteoporose: Osteoporosis Symptoms
- Cleveland Clinic über Osteoporose, Risikofaktoren und Prävention: Osteoporosis: Symptoms, Causes and Treatment (clevelandclinic.org)
- Mayo Clinic über Symptome und Ursachen von Osteoporose: Osteoporosis – Symptoms and causes – Mayo Clinic
- Gelbe Liste mit einer Übersicht zum Thema Osteoporose: Osteoporose