Nieren – Die stillen Filteranlagen: Warum sie regelmäßige Checks brauchen

Die Nieren filtern das Blut, regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt und entsorgen Schadstoffe aus unserem Körper. Doch obwohl sie lebenswichtige Aufgaben übernehmen, treten Nierenbeschwerden meist erst auf, wenn es bereits zu spät ist. Regelmäßige Untersuchungen sind daher essenziell, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Auf einen Blick

  • Die Nieren filtern täglich rund 50 Liter Blut und sorgen für den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt
  • Erkrankungen bleiben oft lange unbemerkt, da sie anfangs keine Beschwerden verursachen
  • Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Nierenerkrankungen
  • Regelmäßige Untersuchungen helfen, Schäden frühzeitig zu erkennen und Folgeschäden zu vermeiden
  • Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Flüssigkeit schützt die Nieren

Welche Funktionen haben die Nieren?

Die Nieren filtern das Blut, um überschüssige Flüssigkeit, Giftstoffe und Abfallprodukte auszuscheiden. Zudem regulieren sie den Säure-Basen-Haushalt, den Blutdruck und die Bildung roter Blutkörperchen. Ohne ihre reibungslose Funktion würden viele lebenswichtige Prozesse im Körper nicht stattfinden.

In einer Studie wurde herausgefunden, dass die Nieren nicht nur den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt regulieren, sondern auch Hormone produzieren. Dazu gehört Renalase, ein Enzym, das den Blutdruck und die Herzfunktion beeinflusst. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen ist dieses Hormon oft reduziert, was zu Herzproblemen führen kann.

Warum bleiben Nierenerkrankungen oft unbemerkt?

Nierenerkrankungen können lange keine Symptome verursachen. Aie können über Jahre hinweg Schäden ausgleichen, ohne dass sich Beschwerden zeigen. Erst wenn die Funktion deutlich eingeschränkt ist, treten Symptome wie Müdigkeit, Wassereinlagerungen oder Bluthochdruck auf.

Wer sollte seine Nieren regelmäßig untersuchen lassen?

Bestimmte Risikogruppen sollten besonders auf ihre Nierengesundheit achten. Dazu gehören:

  • Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes, da diese Erkrankungen die Nieren belasten.
  • Personen mit Übergewicht, da dies die Entstehung von Nierenerkrankungen begünstigt.
  • Menschen mit familiärer Vorbelastung für Nierenprobleme.
  • Personen, die regelmäßig Medikamente wie Schmerzmittel einnehmen, da diese die Nieren schädigen können.
  • Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da diese oft mit Nierenproblemen einhergehen.

In einer Studie wurde untersucht, dass Menschen, die regelmäßig an Gesundheits-Checkups teilnehmen, eine bessere Nierenfunktion behalten und ein geringeres Risiko für das Fortschreiten einer Nierenerkrankung haben. Besonders hilfreich sind einfache Tests wie die Messung des Serum-Kreatinins und Urinprotein-Tests.

Welche Untersuchungen sind sinnvoll?

Die Früherkennung von Nierenerkrankungen erfolgt durch einfache Tests:

  • Blutuntersuchung: Hier wird der Kreatininwert bestimmt, der einen Hinweis auf die Nierenfunktion gibt. Auch die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) kann ermittelt werden.
  • Urinuntersuchung: Ein erhöhter Eiweißgehalt oder Blut im Urin kann auf eine Nierenerkrankung hindeuten.
  • Blutdruckmessung: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann die Nieren schädigen und sollte deshalb regelmäßig kontrolliert werden.

Was passiert, wenn Nierenerkrankungen nicht erkannt werden?

Unbehandelte Nierenerkrankungen können gravierende Folgen haben. Eine fortschreitende Niereninsuffizienz kann dazu führen, dass sich Giftstoffe im Körper ansammeln, was schwerwiegende Gesundheitsprobleme nach sich zieht. Im schlimmsten Fall ist eine Dialyse oder eine Nierentransplantation notwendig.

Wie können Sie Ihre Nieren gesund halten?

Es gibt einige Maßnahmen, um die Nierenfunktion zu unterstützen:

  • Ausreichend trinken: Etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag helfen den Nieren, Schadstoffe effizient auszuscheiden.
  • Salzkonsum reduzieren: Ein hoher Salzkonsum kann den Blutdruck erhöhen und die Nieren belasten.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse fördert die Nierengesundheit.
  • Bewegung und Gewichtskontrolle: Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt die Durchblutung und hilft, Übergewicht zu vermeiden.
  • Medikamente mit Bedacht einnehmen: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac sollten nicht über einen längeren Zeitraum ohne ärztliche Kontrolle eingenommen werden.

Welche Rolle hat Stress bei Nierenerkrankungen?

Chronischer Stress kann indirekt zu Nierenerkrankungen beitragen. Dauerhafte Anspannung führt oft zu einem erhöhten Blutdruck, ungesunden Ernährungsgewohnheiten und mangelnder Bewegung – alles Faktoren, die sich negativ auf die Nierengesundheit auswirken. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder regelmäßige Bewegung können helfen, Stress abzubauen und die Gesundheit der Nieren zu schützen.

Wie beeinflusst der Schlaf die Nierengesundheit?

Ein gesunder Schlaf ist essenziell für die Funktion der Nieren. Während der Nacht regenerieren sich die Organe, und der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Schlafmangel kann den Blutdruck erhöhen und den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, was sich negativ auf die Nieren auswirkt. Eine regelmäßige Schlafroutine und eine gute Schlafhygiene sind daher wichtige Faktoren für gesunde Nieren.

Belastet Rauchen die Nieren?

Rauchen schädigt nicht nur die Lunge, sondern auch die Nieren. Es fördert die Bildung von Ablagerungen in den Blutgefäßen, was die Durchblutung der Nieren einschränkt und langfristig zu Funktionseinschränkungen führen kann. Wer mit dem Rauchen aufhört, reduziert sein Risiko für Nierenerkrankungen erheblich.

In einer Studie wurde herausgefunden, dass Raucher ein bis zu 26 % höheres Risiko haben, eine chronische Nierenerkrankung (CKD) zu entwickeln. Besonders gefährdet sind Männer, die lange und intensiv rauchen

Quellen

  1. Kakio, Y., Uchida, H., Takeuchi, H., Okuyama, Y., Umebayashi, R., Watatani, H., Maeshima, Y., Sugiyama, H., & Wada, J. (2019). Report of health checkup system for chronic kidney disease in general population in Okayama city: effect of health guidance intervention on chronic kidney disease outcome. International Journal of Nephrology and Renovascular Disease, 12, 143-152. https://doi.org/10.2147/IJNRD.S198781.
  2. Xu, J., Li, G., Wang, P., Velázquez, H., Yao, X., Li, Y., Wu, Y., Peixoto, A., Crowley, S., & Desir, G. (2005). Renalase is a novel, soluble monoamine oxidase that regulates cardiac function and blood pressure. The Journal of Clinical Investigation, 115(5), 1275-1280. https://doi.org/10.1172/JCI24066.
  3. Jo, W., Lee, S., Joo, Y., Nam, K., Yun, H., Chang, T., Kang, E., Yoo, T., Han, S., Kang, S., & Park, J. (2020). Association of smoking with incident CKD risk in the general population: A community-based cohort study. PLoS ONE, 15. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0238111.
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  6. Cleveland Clinic. Kidney Function Tests. Verfügbar unter: https://my.clevelandclinic.org/health/diagnostics/21659-kidney-function-tests.