Prostatitis – Ursache, Symptome, Behandlung & Therapie

Eine Prostatitis wird auch Prostataentzündung genannt und ist eine entzündliche Erkrankung der Prostata, die relativ häufig vorkommt, die oft Schmerzen und Beschwerden bei der Miktion (Wasserlassen) und Ejakulation verursacht. Es gibt unterschiedliche Arten der Prostatitis, generell wird zwischen einer akuten und chronischen Prostatitis unterschieden. Auch hier gibt es Unterarten. Die Behandlung und Prognose sind stark davon abhängig, welche Art der Prostatitis vorliegt.

Organerhaltende Behandlung und Therapie von chronischer Prostatitis mit TULSA-Pro

Die Prostataentzündung (in der Fachsprache: Prostatitis) ist ebenso wie Prostatahyperplasie und Prostatakrebs eine Erkrankung, die bei deutschen Männern relativ häufig vorkommt. Schätzungsweise 15 % der deutschen Männer werden mindestens einmal an einer Prostatitis leiden. Diese Wahrscheinlichkeit erhöht sich stark mit dem Alter. Am höchsten ist das Risiko einer Erkrankung zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Außerdem ist die Rückfallrate bei der Prostataentzündung generell sehr hoch. 23 Prozent der Betroffenen werden ein zweites Mal erkranken, 14 Prozent ein drittes Mal und 20 Prozent viermal oder mehr.

Im Gegensatz zur bösartigen Prostataerkrankung stellt eine entzündliche Erkrankung der Prostata keine akute Lebensgefahr dar. Alle drei Prostataerkrankungen (Prostatitis, benigne Prostatahyperplasie und Prostatakarzinom) können einen erhöhten PSA-Wert verursachen. Der PSA-Wert kann wegen einer, zwei oder sogar alle drei Erkrankungen ansteigen und ist ein wichtigerMarker für den Gesundheitszustand der Prostata.

Die chronische Prostatitis

Es wird vermutet, dass eine chronische Prostatitis durch kleinere Entzündungsherde verursacht wird, die bei der Behandlung einer leichten akuten Prostataentzündung zurückgeblieben sind. Die klinischen Beschwerden sind in der Regel geringer als bei der akuten Prostatitis, jedoch nimmt die Intensität und Vielfalt der Beschwerden mit dem Fortschritt der Erkrankung zu.

Zu den häufigsten Symptomen und Beschwerden zählen:

  • Fieber
  • Ständiger Harndrang
  • Brennen bei oder nach dem Urinieren
  • Schmerzen in der Leiste
  • Irritierte Sexualfunktion
  • Druck und Schmerzen im Bereich des Damms und Schambeins
  • Schmerzen beim Ejakulieren
  • Schmerzen in der Blasenregion
  • Leicht erhöhte PSA-Werte

Behandlung von chronischer Prostatitis

Liegt bei der chronischen Prostatitis kein Bakterienbefall vor, so handelt es sich um eine chronische abakterielle Prostatitis (auch als chronisches Beckenschmerzsyndrom bekannt). Eine Antibiotika-Therapie ist in diesem Fall in der Regel wirkungslos. Therapieansatz ist hierbei meist eine medikamentöse Behandlung mit Medikamenten der Wirkstoffklasse 5-ARI (5α-Reduktasehemmer), wie Finasterid oder Dutasterid und pflanzliche Arzneimittel.

In vielen Fällen wird auch eine symptomatische Therapie verordnet. Diese kann helfen die akuten Beschwerden und Schmerzen einer Prostatitis zu lindern. Jedoch behandeln diese Therapien nicht die Ursache der Erkrankung und nehmen somit keinerlei Einfluss auf den Fortschritt der Erkrankung.

Prostatitis Antibiotika hilft nicht?

Meist lassen sich bakterielle Erkrankungen, wie die chronische Prostataentzündung, wirksam mit Antibiotika behandeln. Leider sind Bakterien auch sehr anpassungsfähig. Ihr Erbgut kann sich verändern, wodurch diese eine Widerstandsfähigkeit gegen Antibiotika (Antibiotika-Resistenz) entwickeln. Wenn Keime, die für eine schwerwiegende Prostataentzündung verantwortlich sind, antibiotikaresistent sind, hatten Patienten bislang nur die Möglichkeit, die Prostata komplett zu entfernen(sog. Prostatektomie). Statt einer einfachen Einnahme von Medikamenten, verliert der Patient nun ein Organ, das bisher wichtige Funktionen erfüllt hat. Die damit einhergehenden Risiken, einer Inkontinenz, Impotenz und Ejakulation sind für die Betroffenen ein Einschnitt in Ihre Lebensqualität.

TULSA-Pro statt kompletter Entfernung der Prostata

Die Folgewirkungen und potenziellen Komplikationen einer Prostataentfernung können oft deutlich beeinträchtigender sein, als die bisherigen von der Prostatitis verursachten Beschwerden. Denn bei der Entfernung dieses hochempfindlichen Organs werden oft auch Nervenstränge verletzt, die entlang der Prostata verlaufen. Permanente Impotenz ist die wahrscheinlich meistgefürchteste Folgewirkung dieses Eingriffes. Temporäre Inkontinenz macht sich ebenfalls bei 15 bis 50% der behandelten Patienten bemerkbar. Meist dauert es mehrere Wochen bis der Schließmuskel der Harnröhre wieder funktioniert. Durch kontinuierliches Beckenbodentraining kann ein Patient einer permanenten Inkontinenz vorbeugen.

Was viele Patienten nicht wissen: Die Entfernung ihrer Prostata hätte sich eventuell vermeiden lassen. Denn es gibt auch eine vielversprechende, organerhaltende Behandlung mit hohen Behandlungschancen und geringen Folgewirkungen. Bei der TULSA Pro-Behandlung werden die Entzündungsherde der Prostata gezielt verkocht. Durch das Erhitzen des Gewebes, wird der Zelltod erreicht, so dass der Mann keine Entzündungsherde in der Prostata hat.

Vorteile der TULSA-PRO Behandlung bei chronischer Prostatitis:

  • Man(n) behält seine Prostata
  • Kontinenz kann bewahrt werden
  • Potenz kann erhalten werden
  • Ejakulation kann geschont werden

Das von Dr. Lumiani geleitete Team in der ALTA Klinik besteht aus den weltweit ersten Ärzten, die diese Therapiemethode durchgeführt haben. Diese Behandlungsmethode hat sich nicht nur bei chronischen Entzündungen, sondern auch bei gutartigen und bösartigen Prostataerkrankungen bestens bewährt.

Prostatitis-Syndrom

Bei einer Prostatitis entzündet sich manchmal nicht nur die Prostata, sondern auch peripheres (umliegendes) Gewebe. Unter Prostatitis-Syndrom versteht man diverse Beschwerden im Beckenbereich eines Mannes, deren Ursache meist unbekannt ist.

Der Begriff Prostatitis-Syndrom fasst mehrere Arten von Prostatitis zusammen. Die National Institutes of Health (NIH) unterteilen die Prostatitis in folgende vier Formen:

  • akut bakteriell  (NIH I)
  • chronisch bakteriell (NIH II)
  • Chronisches Beckenschmerzsyndrom („abakterielle chronische Prostatitis“) (NIH III)
  • asymptomatisch entzündlich (NIH IV)

Männer mit asymptomatischer entzündlicher Prostatitis haben keine Symptome. Diese Art verursacht keine Komplikationen und muss nicht behandelt werden. Nur ca. 10 Prozent aller Prostatitis-Erkrankungen unterliegen einer bakteriellen Ursache.

Formen der Prostatitis und deren Symptome

Eine Prostatitis kann die unterschiedlichsten Symptome herbeiführen. Während die Symptome bei der akuten und chronischen abakteriellen sehr ähnlich sind, sind die Beschwerden und Schmerzen bei der akuten weitaus intensiver. Generell variieren die Symptome und deren Stärke von Mann zu Mann stark. Auch wenn sich keine Symptome bemerkbar machen, ist eine Prostatitis nicht auszuschließen (siehe: asymptomatisch entzündlich).

Patient D. P., 71 Jahre"Kann Untersuchung in der ALTA Klinik uneingeschränkt empfehlen"

Nach Vorlage vorhergehender Untersuchungsergebnisse (PSA-Wert, PSMA-PET-MRT, Laborergebnis einer Biopsie) und Bewertung durch Dr. Lumiani und der Bitte um eine Zweitmeinung Anruf am Montag und Terminvereinbarung für den nächsten Tag zu einer multiparametrische MRT-Untersuchung der Prostata und Gespräch beim Urologen. Aufnahme und Vorbesprechung in ruhiger, entspannter Atmosphäre. Ärzte nicht in „weiß“ gekleidet, trägt zum Abbau von Distanzen bei und entspannt die Situation. Auswertungsgespräch der MRT-Bilder auf den Patienten eingehend und verständlich. Der schriftliche Befund klar formuliert und nach Übersetzung einiger Fachbegriffe insgesamt für einen Laien verständlich. Der Bericht hilft bei der weiteren Therapie durch „Hausurologen“/Hausarzt. Ich kann eine Untersuchung in der ALTA Klinik uneingeschränkt empfehlen.

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Die akute bakterielle Prostatitis

Die akute Prostatitis wird immer durch bakterielle Infekte verursacht. Hier gelangen die Bakterien meist über den Blutkreislauf zur Prostata. In manchen Fällen können sie sich jedoch auch von einer bereits bestehenden Infektion der Harnröhre oder Blase auf die Prostata ausbreiten. Die akute Prostatitis verursacht in der Regel die intensivsten Schmerzen und Beschwerden. Dazu zählen unter anderem Fieber, Schüttelfrost und starke Schmerzen beim Wasserlassen.

Anzeichen einer akuten Prostatitis:

Wie der Name schon sagt, ist die akute Prostatitis ein akutes Krankheitsbild. Die Betroffenen leiden oft neben den Beschwerden im Beckenbereich außerdem unter Fieber und Schüttelfrost. Bei der akuten Prostatitis schwillt das Prostatagewebe meist an. Da die Prostata die Harnröhre umschließt, führt die Entzündung außerdem zu Beschwerden bei der Miktion z.B. Algurie (brennende Schmerzen) oder Dysurie (abgeschwächter Harnstrahl). Da die Patienten bei jedem Toilettengang nur geringe Mengen Urin ausscheiden können, leiden sie oft unter ständigem Harndrang und müssen häufiger die Toilette aufsuchen. Unter Umständen kann eine akute Prostatitis sogar Schmerzen in der Blasenregion oder im Rückenbereich sowie während der Ejakulation auslösen.

Die chronische bakterielle Prostatitis

Es wird vermutet, dass sich die chronische bakterielle Entzündung aus den Entzündungsherden einer akuten bakteriellen entwickelt. Eine chronische bakterielle Prostatitis wird diagnostiziert, wenn ein Patient seit mehr als drei Monaten unter einer Prostatitis leidet und in der Zeit wiederholt Keime in der Prostataflüssigkeit, im Urin oder im Ejakulat nachgewiesen werden können. Die Beschwerden und Schmerzen der chronischen Prostatitis sind in der Regel nicht so intensiv, wie die der akuten. Dennoch kann sie Schmerzen bei der Miktion und Druckgefühle im Beckenbereich auslösen.

Anzeichen einer chronischen Prostatitis:

Die Schmerzen, die durch eine chronische Prostatitis hervorgerufen werden, sind i. d. R. deutlich weniger intensiv als die bei einer akuten Prostatitis und Symptome, wie Fieber und Schüttelfrost sind eher eine Seltenheit. Druckgefühle im Unterbauch, leicht bräunliches Ejakulat oder Urin (Blut im Sperma oder Urin), sowie Sexualstörungen (eingeschränkte Libido oder Impotenz) sind die typischen Symptome einer chronischen Prostatitis. Die gleichen Symptome einer chronisch bakteriellen Prostatitis können auch von einer chronisch abakteriellen Prostatitis (Chronisches Beckenschmerzsyndrom) verursacht werden.

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Wurde bei Ihnen eine Prostatitis diagnostiziert? Dann sollten Sie zur Sicherheit Ihre Prostata im MRT untersuchen lassen.
Wenn eine vermeintliche Entzündung über Monate mit Antibiotika behandelt wird, kann ein unentdeckter Tumor in dieser Zeit wachsen und möglicherweise auch metastasieren. Deshalb sollten Sie zur Sicherheit auch diese vermeintlich harmlose Erkrankung der Prostata bei unseren Prostata-Spezialisten abklären lassen.

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Die asymptomatische Prostatitis

Die asymptomatische Prostatitis ist eine eher seltene Erkrankung, die außerdem auch nur selten diagnostiziert wird. Bei dieser Art gibt es trotz offensichtlicher Anzeichen einer Entzündung, keine Schmerzen oder Beschwerden. Diese Form wird meist durch Zufall, zum Beispiel während einer Fruchtbarkeits-Untersuchung, entdeckt.

Die abakterielle Prostatitis (sog. Chronisches Beckenschmerzsyndrom)

Es gibt auch viele Fälle bei denen keine Bakterien in der Prostataflüssigkeit, im Ejakulat oder im Urin nachgewiesen werden können. Diese Form der Prostatitis nennt man chronisches Beckenschmerzsyndrom oder abakterielle chronische Prostatitis. Man weiß bisher noch nicht, was diese Krankheit tatsächlich auslöst.

In vielen Fällen kann man diese Erkrankung aufgrund weißer Blutkörperchen (Leukozyten) feststellen. Es gibt jedoch noch eine andere Form der Erkrankung, das sogenannte nicht-entzündliche chronische Beckenschmerzsyndrom, bei der weder Bakterien noch weiße Blutkörperchen auf eine Erkrankung hindeuten. Obwohl die Ursachen der abakteriellen Prostatitis noch unerforscht sind, ist sie die am häufigsten vorkommende entzündliche Prostataerkrankung.

Anzeichen einer abakteriellen Prostatitis:

Wie schon erwähnt leiden die Betroffenen des chronischen Beckenschmerzsyndroms unter den gleichen Beschwerden wie Patienten der chronisch bakteriellen Prostatitis. Nämlich:

  • Braungefärbter Urin oder Ejakulat
  • Druckgefühle im Unterbauch
  • Störungen der Libido und der Potenz

Komplikationen bei einer Prostatitis

Neben den oben erwähnten Symptomen kann eine Prostatitis auch zu Komplikationen führen, die das Leid des Patienten verstärken und die Heilungsdauer verlängern können. Besonders bei der akuten bakteriellen Prostatitis ist die Bildung von Prostataabszessen (einer eitrigen Abkapselung einer Entzündung)wahrscheinlich. Ein Prostataabszess wird meist durch die Einnahme eines Antibiotikums und der Entleerung des Eiters behandelt.
Eine weitere Komplikation ist die Ausbreitung der Entzündung auf umliegende, periphere Gewebestrukturen, wie z. B. den Hoden oder Nebenhoden. Außerdem wird vermutet, dass eine chronische Prostatitis zur Entstehung von Prostatakrebs beiträgt.

 

Mann mit Prostatitis beim Arzt

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Prostatitis und Prostatakrebs?

Das National Health Insurance Database hat bei einer Studie im Oktober 2022 den Zusammenhang zwischen Prostatitis und dem Prostatakrebsrisiko untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass eine akute Prostatitis mit einem höheren Risiko für Prostatakrebs verbunden ist als chronische Fälle. Daher sollten Ärzte ihre Patienten über diese erhöhte Wahrscheinlichkeit informieren und bei Bedarf eine Nachsorge empfehlen. (DOI: 10.1007/s00345-022-04165-2)

Ursachen von Prostatitis

Die Prostatitis kann diverse Auslöser haben. Die empfohlenen Behandlungsmethoden und die Prognose der entzündlichen Erkrankung sind in der Regel von der festgestellten Ursache abhängig. Neben den unten genannten Ursachen wird unter Medizinern auch eine potenzielle psychologische Komponente diskutiert (insbesondere bei chronischem Beckenschmerzsyndrom).

Was verursacht eine bakterielle Prostatitis?

Wie bereits erwähnt, kann bei nur zehn Prozent aller Prostatitis eine bakterielle Ursache festgestellt werden. Diese Bakterien können entweder über das Blut oder benachbarte Organe in die Prostata gelangen.

Das bekannte, im Darm vorkommende E.Coli-Bakterium ist der häufigste Auslöser einer bakteriellen Entzündung der Prostata. Weitere Bakterien, die eine Prostatitis verursachen können sind: Mykobakterien, Klebsiellen oder Enterokokken. Zudem kann eine bakterielle Prostatitis auch durch Sexualkrankheiten, wie Chlamydieninfektionen oder Gonorrhoe (Tripper) entstehen.

Bei der chronischen bakteriellen Prostatitis gibt es unter Medizinern noch einige unbeantwortete, aber wichtige Fragen. Man weiß zum Beispiel nicht, wie die Bakterien von den Abwehrmechanismen des menschlichen Immunsystems unversehrt bleiben. Hinzu kommt noch, dass auch Antibiotika im Prostatagewebe relativ schlecht greifen, daher können Keime in der Prostata dauerhaft überleben.

Was verursacht die chronisch abakterielle Prostatitis (Chronisches Beckenschmerzsyndrom)?

Ebenso mysteriös ist die genaue Ursache des chronischen Beckenschmerzsyndroms (kurz: CPPS), denn diese sind bis heute noch nicht eindeutig geklärt, obwohl Mediziner bereits diverse Vermutungen haben. Daher wird sie manchmal auch als idiopathische Prostatitis bezeichnet. Diese Theorien klingen plausibel. Keine einzige konnte jedoch bislang bewiesen werden. Einige dieser Theorien sind:

  1. In manchen Fällen wurde Erbgut unbekannter Mikroorganismen im Becken identifiziert. Eventuell könnten diese Mikroorganismen das Beckenschmerzsyndrom verursachen.
  2. Möglich ist auch, dass ein chronisches Beckenschmerzsyndrom durch Störungen beim Entleeren der Blase verursacht wird. Durch die gehemmte Entleerung vergrößert sich die Blase und drückt dadurch auf die Prostata. Dieser chronische Druck schädigt das Prostatagewebe, was zu einer Entzündung führt.
  3. Unter Umständen könnte auch eine Blasenentzündung auf die Prostata übergreifen und so zur chronisch bakteriellen Prostatitis führen.
  4. Außerdem ist es plausibel, dass gereizte Nerven im peripheren Gewebe der Prostata zu Schmerzen führen, die irrtümlich auf eine Prostatitis zurückgeführt werden.
  5. Eventuell verursacht eine überreagierendes oder falschfunktionierendes Immunsystem ein chronisches Beckenschmerzsyndrom.

Chronisches Beckenschmerzsyndrom kann in manchen Fällen auch als stressbedingte Erkrankung auftreten. Männer, die unter dem Beckenschmerzsyndrom leiden, sollten daher ihre aktuelle Lebenssituation sowie ihren seelischen Wohlstand kritisch durchleuchten.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Manche Männer sind aufgrund bestimmter Aktivitäten oder ihrer Krankheitsgeschichte besonders gefährdet, früher oder später von einer Prostatitis betroffen zu sein. Wer zum Beispiel Medikamente einnimmt, die das Immunsystem unterdrücken, irritiert dadurch sein Immunsystem, was die Wahrscheinlichkeit einer Prostatitis beachtlich erhöht. Diabetiker sind ebenfalls häufig von Prostatitis betroffen. Diabetiker haben oft einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Dadurch erhöht sich auch der Zuckerspiegel des Urins, was das Wachstum von Bakterien fördert. Dadurch ist das Risiko von Harnwegsinfekten größer. Die Entzündungen des Harnwegs können sich dann auch in die Prostata ausbreiten. Dazu kommt noch, dass Diabetiker in der Regel ein geschwächtes Immunsystem und daher auch eine geschwächte Abwehr gegen Keime besitzen.

Bei Patienten, die nicht mehr selbständig urinieren können (z.b. aufgrund einer Störung der Nervenfunktion oder einer Verengung des Harntrakts, was evtl. von einer Prostatavergrößerung verursacht wurde) muss ein Blasenkatheter durch die Harnröhre eingeführt werden. Dabei kann die Harnröhre und die Prostata kleine Verletzungen erleiden. Bakterien könnten hier z. B. entlang der verletzten Harnröhre zur Prostata gelangen.

Weitere Risikofaktoren, die alle entweder das Immunsystem schwächen oder das Infektionsrisiko erhöhen, sind:

Der Patient hat oder hatte schon einmal:

  • eine Harnwegsinfektion
  • eine Prostatabiopsie
  • eine Prostatitis
  • eine benigne Prostatahyperplasie (BPH)
  • HIV/AIDS
  • Chlamydien, Gonorrhöe, oder eine andere Sexualkrankheit
  • frequentierten, ungeschützten Geschlechtsverkehr oder ungeschützten Geschlechtsverkehr mit mehreren Partnern
  • eine Neigung zu übermäßigen Alkoholkonsum
  • eine Verletzung des unteren Beckens (oft als Folge von Radfahren, Heben von Gewichten usw.)

Prostatitis diagnostizieren

Falls Sie unter Beschwerden leiden, die auf eine Prostataerkrankung hindeuten, sollten Sie ihren Hausarzt oder Urologen darüber in Kenntnis setzen. In der Regel informiert sich der Hausarzt über die Krankengeschichte des Patienten. Falls der Hausarzt eine entzündliche Prostataerkrankung vermutet, so wird der Patient an den Urologen überwiesen. Dieser führt dann in der Regel eine digital-rektale-Untersuchung durch. Die Effektivität dieser Untersuchung ist eher fragwürdig, denn mit ihr verstärkt man nur den Verdacht auf Prostatitis, eine eindeutige Diagnose kann man noch nicht stellen.

Fragen bei der Anamnese

Bei der Erhebung der Krankengeschichte kann der Arzt unter anderem folgende Fragen stellen:

  • Müssen Sie häufiger Wasserlassen?
  • Leiden Sie an unfreiwilligem Harnverlust?
  • Dauert das Harnlassen länger?
  • Ist Ihnen eine Schwächung des Harnstrahls aufgefallen?
  • Leiden Sie an Rückenschmerzen?
  • Haben Sie Veränderungen bei der Ejakulation festgestellt?
  • Müssen Sie nachts frequentierter Wasserlassen?
  • Haben Sie beim Unterdrücken des Harndrangs Schmerzen?

Urologische digital-rektale Untersuchung

Die digital-rektale-Untersuchung (kurz: DRU) ist eine mit dem Finger durchgeführte Tastuntersuchung, die sowohl in der Urologie als auch in der Gynäkologie zum Einsatz kommt. Bei der DRU beurteilt der Urologe die Lage, Form und Konsistenz der Prostata. Eine Prostata, die sich hart anfühlt erhöht den Krebsverdacht, während ein Patient, der unter Prostatitis leidet, oft während der Untersuchung starke Schmerzen verspürt. In der Regel ist die Untersuchung jedoch schmerzlos und erfolgt ohne Betäubung.

Laboruntersuchung

Mithilfe der Viergläserprobe lassen sich potenzielle Erreger im Urin nachweisen. Diese Untersuchung wird jedoch in der Prostatitisdiagnositk nur selten angewandt, da sie relativ teuer und aufwändig ist, denn hierzu benötigt man Ersturin, Mittelstrahlurin, Prostataflüssigkeit und eine sofortige Urinprobe nach der Prostatamassage. In der Praxis wird meist zunächst nur der Urin und das Ejakulat untersucht.

Persönliche Beratung, die Ihnen wirklich weiterhilft.

Wurde bei Ihnen eine Prostatitis diagnostiziert? Dann sollten Sie zur Sicherheit Ihre Prostata im MRT untersuchen lassen.
Wenn eine vermeintliche Entzündung über Monate mit Antibiotika behandelt wird, kann ein unentdeckter Tumor in dieser Zeit wachsen und möglicherweise auch metastasieren. Deshalb sollten Sie zur Sicherheit auch diese vermeintlich harmlose Erkrankung der Prostata bei unseren Prostata-Spezialisten abklären lassen.

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PSA-Test

PSA steht für prostataspezifisches Antigen. Ein PSA-Test ist zwar kein Diagnosefinder, aber dennoch sehr ausschlaggebend. Denn ein erhöhter PSA-Wert wird fast immer durch eine Prostataerkrankung verursacht. Obwohl viele Menschen einen erhöhten PSA-Wert mit Prostatakrebs assoziieren, kann er auch ein Indiz für eine gutartige oder entzündliche Erkrankung sein. Falls der Wert jedoch massiv, um ein Vielfaches erhöht ist, wird meist eine Stanzbiopsie (traditionelle Methode zur Entnahme von Gewebeproben) verordnet, um Prostata ausschließen zu können. Da Stanzbiopsien jedoch eine beachtliche hohe Falsch-Negativ-Rate aufweisen, erhält der Patient selbst nach der vollendeten Biopsie nur wenig Gewissheit über seinen Gesundheitszustand.

MRT-Untersuchung in der ALTA Klinik

Am besten lässt man sich gleich mithilfe eines MRT untersuchen, nachdem eine digital-rektale Untersuchung oder ein PSA-Test auf eine Prostataerkrankung hindeutet. Denn mit einer multiparametrischen MRT-Untersuchung lässt sich frühzeitig genauestens feststellen, ob eine Erkrankung vorliegt. Man kann bei der MRT-Untersuchung auch gleich den Krankheitstypen (gutartig, bösartig oder entzündlich) und das Ausmaß der Erkrankung ermitteln. Durch die MRT-Untersuchung kann man eine exakte Diagnose stellen, wodurch eine ideale Behandlung eingeleitet werden kann. Denn die Behandlungsmethoden aller drei Krankheitstypen sind sehr unterschiedlich. Dank unserer MRT-Untersuchung können wir über 50 % unserer Patienten eine Stanzbiopsie ersparen. Diese veraltete Biopsiemethode ist ein hochinvasiver Eingriff, der oft Komplikationen verursacht. Außerdem muss vor diesem Eingriff ein starkes, präventives Antibiotikum eingenommen werden.

Patient wegen Prostatitis im MRT

Welche Behandlungsmethoden kommen bei Prostatitis in Frage?

Die symptomatische Therapie

Hier werden die akuten Beschwerden und Schmerzen des Patienten, die durch die Prostatitis ausgelöst werden, gelindert. Diese Behandlung nimmt jedoch keinerlei Einfluss auf den Fortschritt der Erkrankung. Falls der Patient unter starken Schmerzen leidet und die Lebensqualität sichtlich beeinträchtigt wird, so werden oft Schmerzmittel verschrieben. Auch Wärmeflaschen auf dem Unterbauch oder Rücken können eingesetzt werden um die Muskulatur zu entspannen, was die Schmerzen lindern soll.

Palliative Behandlung mit Medikamenten

Asymptomatische und akute bakterielle Prostatitis-Fälle werden in der Regel mit einer 10-tägigen Antibiotika-Kur behandelt. Bei chronischer Prostatitis müssen Antibiotika deutlich länger eingenommen wären (oft ca. 4 bis 6 Monate). Ganz abhängig vom Erreger kommen hier die unterschiedlichsten Wirkstoffe zum Einsatz. Die Antibiotika sollte man wie immer exakt, wie vom Arzt verordnet, einnehmen. Selbst, wenn die Beschwerden und Schmerzen schon deutlich zurückgegangen sind.

Eine Behandlung mit Antibiotika ist bei chronischem Beckenschmerzsyndrom nur sehr selten wirksam. Manchmal wird eine Behandlung mit Antibiotika versucht. Falls es sich jedoch um nicht-entzündliches chronisches Beckenschmerzsyndrom handelt, ist eine Behandlung mit Antibiotika nicht empfehlenswert.

Gegebenenfalls kommen auch Medikamente der Wirkstoffklasse 5-ARI (5α-Reduktasehemmer) zum Einsatz. Mit Medikamenten wie Finasterid oder Dutasterid kann nämlich nicht nur eine gutartige Prostatavergrößerung behandelt oder Prostatakrebsrisiko gesenkt werden. Sie können auch die Schmerzsymptome von CPPS (Chronisches Beckenschmerzsyndrom) lindern.

Prostatektomie (Entfernung der Prostata) bei schwerer chronischer Prostatitis

Wenn eine schwerwiegende Prostatitis zu Komplikationen führt und zum Beispiel den Harnabfluss stark beeinträchtigt, dann leidet der Patient meist an starken Schmerzen. Das Infektionsrisiko ist in diesem Fall ebenfalls stark erhöht. Dann wird die Prostata meist komplett entnommen. Eine traditionell durchgeführte Prostataentfernung ist eine schwere Operation und kann ernste Komplikationen nach sich ziehen. Seitlich an der Prostata verlaufen hochempfindliche Nervenstränge, die bei einer Prostatektomie manchmal verletzt werden können. Die Verletzung der Nervenstränge kann für den Mann permanente Impotenz bedeuten. Ca. 15-50% der operierten Patienten sind außerdem auch von temporärer Inkontinenz betroffen. Die Inkontinenz wird durch einen verletzten Schließmuskel der Harnröhre verursacht. Die vollständige Verheilung dieses Schließmuskels dauert meist mehrere Wochen.

TULSA-Pro Behandlung in der ALTA Klinik bei chronischer Prostatitis

Die TULSA-Pro Behandlung ist eine innovative, organerhaltenden Behandlung und in vielen Fällen eine willkommene Alternative zur Prostatektomie. Diese Behandlungsmethode verspricht gute Heilungschancen und minimale Folgewirkungen. Entzündungsherde werden hier gezielt mithilfe von hochpräzisen Instrumenten verkocht. Der Eingriff beschränkt sich exakt auf den eingegrenzten Bereich, sodass gesundes Gewebe verschont bleibt. Nervenstränge seitlich der Prostata werden auch nicht verletzt. Der Mann behält daher neben seiner Prostata auch seine Potenz und Kontinenz.

Die TULSA-Pro Behandlung ist ein weltweit einmaliges Verfahren, dass von Dr. Lumianis Team an der ALTA Klinik erstmalig eingesetzt wurde. Diese Therapie kommt bei allen drei Krankheitstypen zum Einsatz (entzündlich, gutartig & bösartig)

Die hohe Rückfallrate einer Prostatitis

Viele Patienten, deren Prostatitis bereits behandelt wurde, erkranken (rezidiv) erneut. Ca. 23 Prozent der Betroffenen erkranken ein zweites Mal, ca. 20 Prozent sogar vier Mal oder mehr.

Ca. 60 Prozent der Patienten, die unter akuter Prostatitis leiden haben nach ca. sechs Monaten keine Schmerzen oder andere Beschwerden mehr. Jedoch entwickelt sich bei 20 Prozent dieser Patienten daraus eine chronische Prostatitis.

Quellen

  • Basiswissen Urologie, Thomas Gasser, 7. Auflage (2019)
  • BASICS Urologie, Christoph Hammes, 5. Auflage (2022)
  • Jung, G. (2022, 6. Oktober). The association between prostatitis and risk of prostate cancer: a National Health Insurance Database study. SpringerLink. https://link.springer.com/article/10.1007/s00345-022-04165-2

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