MRT der Augenhöhle: Ablauf, Dauer und Risiken

Eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Orbita ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren zur Untersuchung von Auffälligkeiten im Bereich der Augenhöhle. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Untersuchungstechnik, einschließlich der Vorbereitung, dem Ablauf und der potentiellen Vor- und Nachteile.

Auf einen Blick

  • Mithilfe einer Orbita-MRT kann eine Darstellung der Strukturen, die sich in und um die Augenhöhle herum befinden, erfolgen. Diese Technik wird eingesetzt bei Verdacht auf Neubildungen, entzündliche Erkrankungen, Verletzungen und weitere Auffälligkeiten, wie beispielsweise Muskelverdickungen im Bereich der Augenhöhle.
  • Die Vorbereitung auf eine MRT erfolgt durch eine Erfassung der medizinischen Vorgeschichte der zu untersuchenden Person und der Entfernung von jeglichen metallischen Gegenständen am Körper.
  • Sobald der Patient bzw. die Patientin auf einer beweglichen Liege gelagert und in die MRT-Röhre geschoben wurde, kann die Bilderserie erfasst werden. Dies dauert in der Regel ca. 25 Minuten, wobei sich die genaue Untersuchungsdauer in Abhängigkeit von der Fragestellung und der Notwendigkeit einer Kontrastmittelgabe verlängern kann.
  • In seltenen Fällen können Kontrastmittelreaktionen, ein Unbehagen bei einer Klaustrophobie oder eine Beeinträchtigung von metallischen Implantaten erfolgen. Dem gegenüber stehen die vielen Vorteile einer MRT, da diese eine sichere, schonende und schmerzfreie Untersuchungsmethode für viele Patienten und Patientinnen darstellt.

Was ist eine Orbita-MRT?

Unter einer Magnetresonanztomographie (MRT) der Orbita versteht man ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Strukturen, die sich in und um die Augenhöhle herum befinden. Somit werden insbesondere weiche Strukturen wie Muskeln, Nerven und Blutgefäße sichtbar gemacht, die mit anderen bildgebenden Verfahren schwerer darzustellen sind. Diese Technik nutzt starke Magnetfelder und Radiowellen um hochauflösende Bilder zu erzeugen, die sich sowohl für die Diagnose von Auffälligkeiten, als auch für die Verlaufsüberwachung eignen.

Wichtig zu wissen:

Eine Orbita-MRT ist eine besonders schonende Untersuchungsmethode, da diese ohne den Einsatz ionisierender Strahlung auskommt. Daher sind, im Gegensatz zu Röntgenaufnahmen und computertomographischen (CT-)Scans keine Strahlenschäden zu befürchten.

Wann bietet sich eine Orbita-MRT an?

Eine Orbita-MRT kann in verschiedenen Situationen infrage kommen, darunter:

  • Verdacht auf Neubildungen: Sowohl gut-, als auch bösartige Neubildungen im Bereich der Augenhöhle können mithilfe einer MRT entdeckt und in Bezug auf deren Lage und Ausdehnung näher beschrieben werden.
  • Entzündliche Erkrankungen: Diese führen häufig beispielsweise zu Schwellungen, die in den MRT-Aufnahmen sichtbar sind.
  • Verletzungen: Eine MRT kann dabei helfen das Ausmaß von Verletzungen der Augenhöhle, wie beispielsweise Brüche oder Blutergüsse, zu bestimmen. Daran kann anschließend eine geeignete Behandlung abgeleitet werden.
  • weitere Auffälligkeiten wie beispielsweise Verdickungen im Bereich der Augenmuskeln werden ebenfalls in einer MRT dargestellt.
Wichtig zu wissen:

Mithilfe einer Orbita-MRT können selbst kleinste Veränderungen im Gewebe frühzeitig erkannt werden.

Welche Vorbereitungen müssen vor einer Orbita-MRT getroffen werden?

Vor einer Orbita-MRT sollten können folgende Schritte erledigt werden:

  • Medizinische Vorgeschichte: Das ärztliche Personal sollte über alle medizinischen Bedingungen und dabei insbesondere über das Vorliegen von Metallimplantaten im Körper (z.B. Herzschrittmacher), Vorerkrankungen und Allergien informiert werden.
  • Entfernung von Metallgegenständen: Vor der Untersuchung müssen alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Uhren, Hörgeräte oder Kleidung mit Metallverschlüssen entfernt werden. Zudem sollte Schminke abgetragen werden, da diese ebenfalls metallische Teilchen enthalten kann. Ansonsten besteht ein Sicherheitsrisiko, da bestimmte Metalle durch das starke Magnetfeld beeinflusst werden und zudem die Bildqualität beeinträchtigen können.
  • Beruhigungsmittel: Situationsabhängig kann, beispielsweise bei einer bekannten Raumangst (Klaustrophobie), eine Gabe von Beruhigungsmitteln erfolgen um die Untersuchung erträglicher zu machen. Idealerweise sollte das ärztliche Personal darüber im Vorfeld informiert werden.

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Wie läuft eine Orbita-MRT ab?

Eine Orbita-MRT dauert in der Regel ungefähr 25 Minuten, wobei die genaue Dauer von der spezifischen Fragestellung abhängig ist. Der Ablauf selbst ist relativ einfach und schmerzlos:

  • Lagerung: Sie werden auf einem Untersuchungstisch gelagert, der in die MRT-Röhre hineinfährt. Während der Untersuchung liegen Sie auf dem Rücken und Ihr Kopf wird in einer speziellen Halterung fixiert, um Bewegungen zu minimieren. Zudem werden unterschiedliche Spulenelemente über der untersuchten Körperregion befestigt.
  • Kontrastmittel: In einigen Fällen kann ein Kontrastmittel über einen venösen Zugang, d.h. intravenös verabreicht werden, um bestimmte Strukturen genauer darzustellen. Hierdurch verlängert sich möglicherweise die Untersuchungsdauer.
  • Bilderfassung: Während der Aufnahme müssen Sie still liegen damit eine möglichst hohe Bildqualität gewährleistet werden kann. Sie hören dabei laute Klopfgeräusche, die durch die Magnetspulen verursacht werden. Kopfhörer oder Ohrstöpsel werden in der Regel bereitgestellt, um die Lärmbelastung zu mindern.
Wichtig zu wissen:

In manchen Fällen kommt es infrage die Augenmuskeln mithilfe einer örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie) vorübergehend zu lähmen. Hierdurch kann das Auge für die Untersuchungsdauer ruhiggestellt werden.

Was sind Vor- und Nachteile einer Orbita-MRT?

Die Entscheidung für oder gegen eine Orbita-MRT basiert immer auf einer individuellen Bewertung der Vor- und Nachteile, die in ärztlicher Rücksprache erfolgen sollte. Zu den Vorteilen einer Orbita-MRT gehören:

  • Hohe Bildqualität, insbesondere bei der Darstellung von Weichteilen wie beispielsweise Muskeln,Nerven, Binde- und Fettgewebe
  • Hohe Empfindlichkeit, wodurch selbst kleinste Gewebsveränderungen dargestellt werden können
  • Aufnahmen in unterschiedlichen Blickwinkeln und Ebenen möglich, sodass eine umfassende Beurteilung der gesamten Augenhöhle erfolgen kann
  • Keine Belastung durch ionisierende Strahlen, wodurch das Risiko strahlenbedingter Schäden entfällt.

Zu den Nachteilen einer Orbita-MRT zählen:

  • Hohe Kosten, da eine MRT-Untersuchung in der Regel teurer im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren (z.B. Ultraschall, Röntgen) ist
  • Lange Untersuchungsdauer, wobei je nach Fragestellung mindestens 25 Minuten benötigt werden, was für einige Patienten bzw. Patientinnen unangenehm sein kann
  • Verfälschungen bei selbst minimalen Bewegungen, wodurch die Bildqualität beeinträchtigt wird. Dies unterstreicht, weshalb die zu untersuchende Person während der Anfertigung der Bilderserie absolut still liegen sollte.
  • Klaustrophobie, da bei einigen Betroffenen die enge MRT-Röhre eine Raumangst auslösen kann. Gerade in diesen Fällen kommt es zu Schwierigkeiten, während der Untersuchung still zu halten, was wiederum die Bildqualität beeinträchtigt. Eventuell können Beruhigungsansätze in Form von Medikamenten oder einer Hypnose bzw. offene MRT-Geräte als Alternative zum Einsatz kommen.
  • Einschränkungen der Funktion von metallischen Implantaten (z.B. Herzschrittmacher) durch das starke Magnetfeld, wobei dies insbesondere ältere Implantate bzw. nicht MRT-gängige Modelle betrifft. Die MRT-Kompatibilität von Implantaten sollte sicherheitshalber immer im Vorfeld überprüft werden.
  • Kontrastmittelrisiken, da in seltenen Fällen eine Verabreichung von Kontrastmitteln eine allergische Reaktion hervorrufen kann.

Zusammenfassung

Eine Magnetresonanztomogrpahie (MRT) der Orbita dient der hochauflösenden Darstellung von Strukturen im Bereich der Augenhöhle. Dies bietet sich für die Diagnosestellung und zur Verlaufsbeurteilung von beispielsweise gut- und bösartigen Neubildungen, entzündlichen Erkrankungen, Verletzungen und weiteren Auffälligkeiten (z.B. Muskelverdickungen) im Bereich der Augenhöhle an. In der Vorbereitung werden Vorerkrankungen, Allergien und das Vorhandensein metallischer Implantate abgeklärt. Jegliche metallische Gegenstände (z.B. Schmuck) sollten vor der Untersuchung abgenommen werden. Die Anfertigung der Bildaufnahmen selbst ist schmerzlos, erfolgt auf einer Untersuchungsliege, die in die MRT-Röhre hineingefahren wird und nimmt etwa 25 Minuten in Anspruch. Je nach Fragestellung wird ggf. Kontrastmittel über einen venösen Zugang gespritzt. Diese Untersuchungstechnik gilt als sicher und ist durch eine hohe Qualität und Empfindlichkeit der Bilderserien gekennzeichnet. Demgegenüber stehen die hohen Kosten, die lange Untersuchungsdauer, sowie individuelle Risiken einer MRT-Aufnahme (z.B. Klaustrophobie, Beeinträchtigung metallischer Implantate, Kontrastmittelreaktionen).

Quellen

  1. Mayo Clinic – MRI : https://www.mayoclinic.org/tests-procedures/mri/about/pac-20384768
  2. NCBI : https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8597479/
  3. NCBI: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8597442/
  4. Radiologie Charité – Durchblick Dezember 2016: https://radiologie.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/m_cc06/radiologie/Radiologie/Durchblick/2016_Dezember/Erb-Eigner_122016.pdf
  5. Thieme Connect – MRT Orbita : https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/pdf/10.1055/b-0042-184456.pdf

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