MRT-Angiografie: Ablauf, Funktion und Risiken

Die Magnetresonanz-Angiografie (MRA) ist ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das detaillierte Bilder der Blutgefäße liefert. Durch den Einsatz von Magnetfeldern und Radiowellen ermöglicht die MRA die Diagnose und Überwachung von Gefäßerkrankungen wie Aneurysmen, Stenosen und Thrombosen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Funktionsweise, Vorbereitung, Durchführung sowie die Vorteile und Risiken der MRT-Angiografie.

Auf einen Blick

  • Diagnose: Detaillierte Darstellung der Blutgefäße zur Erkennung von Anomalien wie Aneurysmen, Stenosen und Thrombosen.
  • Symptome: Anwendung bei Symptomen wie plötzlichen, starken Kopfschmerzen, Sehproblemen, Schwäche oder Taubheit in Gliedmaßen, Sprachstörungen und Brustschmerzen.
  • Vorbereitung: Entfernung metallischer Gegenstände, Mitteilung über Allergien, mögliche Nüchternheit vor der Untersuchung.
  • Ablauf: Liegen im MRT-Scanner, mögliche Gabe von Kontrastmittel, Dauer 30-60 Minuten, laute Klopfgeräusche durch Magnetfeldänderungen.
  • Nachsorge: Normale Aktivitäten sofort wieder möglich, Ergebnisse werden vom Arzt besprochen, Überwachung auf allergische Reaktionen.
  • Normalbefund: Ungehinderter, gleichmäßiger Blutfluss ohne Verengungen oder Anomalien.
  • Auffällige Befunde: Stenosen, Aneurysmen, Thrombosen, arteriovenöse Malformationen.
  • Risiken: Allergische Reaktionen auf Kontrastmittel, Unbehagen durch langes Liegen, geringes Risiko von Nierenproblemen, Klaustrophobie.

Was ist eine MRT-Angiografie?

Die Magnetresonanz-Angiografie (MRA) ist ein spezielles MRT-Verfahren, das detaillierte Bilder der Blutgefäße im Körper liefert. Dieses nicht-invasive diagnostische Verfahren verwendet Magnetfelder und Radiowellen, um die Struktur und Funktion der Gefäße darzustellen, ohne dass Röntgenstrahlen erforderlich sind. Es hilft Ärzten, verschiedene Gefäßerkrankungen zu erkennen und zu überwachen, einschließlich Aneurysmen, Stenosen und Thrombosen.

Eine MRA bietet eine ausgezeichnete Bildqualität und ermöglicht eine genaue Beurteilung der Blutgefäße. Sie wird häufig bei Verdacht auf Gefäßanomalien, Schlaganfälle oder Aneurysmen eingesetzt, da sie eine detaillierte und präzise Visualisierung der Gefäßstrukturen bietet.

Wie funktioniert eine MRT-Angiografie?

Die MRT-Angiografie basiert auf der gleichen Technologie wie die herkömmliche MRT, nutzt jedoch spezialisierte Techniken und manchmal Kontrastmittel, um die Blutgefäße deutlicher sichtbar zu machen. Der Patient wird in einen starken Magneten geschoben, während Radiowellen durch den Körper gesendet werden. Diese Radiowellen erzeugen Signale, die von den Geweben im Körper aufgenommen werden und dann von einem Computer in detaillierte Bilder umgewandelt werden.

Kontrastmittel

In einigen Fällen kann ein Kontrastmittel, meist auf Gadolinium-Basis, intravenös verabreicht werden. Dieses Mittel verbessert die Sichtbarkeit der Blutgefäße und hilft, mögliche Anomalien besser zu erkennen. Das Kontrastmittel sammelt sich in den Blutgefäßen an und hebt diese im Bild deutlich hervor, wodurch eine präzisere Diagnostik möglich ist.

Welche Symptome deuten auf die Notwendigkeit einer MRT-Angiografie hin?

Eine MRT-Angiografie wird häufig empfohlen, wenn Symptome oder klinische Anzeichen auf eine Gefäßerkrankung hinweisen, wie z.B.:

  • Plötzliche, starke Kopfschmerzen: Dies könnte auf ein Aneurysma oder eine Gefäßverengung hinweisen.
  • Sehprobleme: Plötzliche Sehstörungen können durch Gefäßprobleme im Gehirn verursacht werden.
  • Schwäche oder Taubheit in Gliedmaßen: Diese Symptome könnten auf einen bevorstehenden Schlaganfall hindeuten.
  • Sprachstörungen: Probleme beim Sprechen oder Verstehen können Anzeichen eines Gefäßproblems im Gehirn sein.
  • Brustschmerzen: Schmerzen in der Brust oder den Beinen können durch verengte oder blockierte Arterien verursacht werden.

Diese Symptome können auf ernste Zustände wie Aneurysmen, Schlaganfälle oder arterielle Verschlüsse hinweisen.

Ab wann sind die ersten Anzeichen einer Gefäßerkrankung erkennbar?

Erste Anzeichen einer Gefäßerkrankung können variieren und hängen von der betroffenen Gefäßregion ab. Einige Erkrankungen, wie z.B. Aneurysmen, können lange asymptomatisch bleiben und erst bei einer Ruptur oder starken Ausdehnung Symptome verursachen. Andere, wie arterielle Verschlüsse, können durch schleichend zunehmende Symptome wie Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit) erkennbar werden.

Wie bereitet man sich auf eine MRT-Angiografie vor?

Vor der Untersuchung sollten Sie Ihrem Arzt alle relevanten medizinischen Informationen mitteilen, einschließlich etwaiger Allergien, bestehender Gesundheitszustände und aktueller Medikamente. Es ist wichtig, dass Sie dem medizinischen Personal mitteilen, ob Sie Metallimplantate, Herzschrittmacher oder andere medizinische Geräte im Körper haben, da diese die Untersuchung beeinträchtigen können.

Wichtige Vorbereitungen:

  • Vermeidung von Metall: Entfernen Sie alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Uhren und Haarnadeln, da diese die Bildgebung stören können.
  • Nüchternheit: In einigen Fällen kann Ihr Arzt Sie bitten, einige Stunden vor der Untersuchung nichts zu essen oder zu trinken, insbesondere wenn ein Kontrastmittel verwendet wird.
  • Kontrastmittel: Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Allergien gegen Kontrastmittel oder andere Medikamente haben.

Was geschieht während einer MRT-Angiografie?

Durchführung

Während der MRT-Angiografie liegt der Patient auf einem beweglichen Tisch, der in den MRT-Scanner geschoben wird. Es ist wichtig, während der Aufnahme still zu liegen, um klare Bilder zu erhalten. Die Untersuchung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten.

Schritt-für-Schritt-Prozess:

  1. Lagerung: Der Patient wird auf dem Untersuchungstisch positioniert, meist auf dem Rücken liegend.
  2. Positionierung: Der Tisch fährt in die Röhre des MRT-Scanners. Der Bereich des Körpers, der untersucht wird, befindet sich in der Mitte des Scanners.
  3. Imaging: Das Gerät erzeugt laute Klopfgeräusche, die durch die schnellen Magnetfeldänderungen verursacht werden. Um den Lärm zu reduzieren, werden Ohrstöpsel oder Kopfhörer bereitgestellt.
  4. Kontrastmittel: Wenn ein Kontrastmittel verwendet wird, wird es in eine Vene injiziert. Der Arzt oder Radiologe überwacht die Reaktionen des Patienten und die Bildqualität.

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Wie fühlt sich eine MRT-Angiografie an?

Die meisten Patienten empfinden die Untersuchung als unproblematisch. Es kann jedoch vorkommen, dass das lange Liegen auf dem Untersuchungstisch unbequem wird. Manche Patienten verspüren ein Gefühl der Enge, da der MRT-Scanner einen engen Raum darstellt. Wenn ein Kontrastmittel injiziert wird, können Sie ein kühles Gefühl im Arm bemerken. Während der Untersuchung können Sie durch ein Mikrofon mit dem Personal kommunizieren und erhalten bei Bedarf Beruhigung.

Was geschieht nach einer MRT-Angiografie?

Nach der Untersuchung können Sie Ihre normalen Aktivitäten sofort wieder aufnehmen, es sei denn, Sie haben ein Beruhigungsmittel erhalten. In diesem Fall sollten Sie sich von jemandem nach Hause bringen lassen. Das Kontrastmittel wird in der Regel schnell und ohne Probleme vom Körper ausgeschieden.

Nachsorge:

  • Ergebnisse: Ihr Arzt wird die Bilder auswerten und die Ergebnisse mit Ihnen besprechen. Bei auffälligen Befunden wird der Arzt die nächsten Schritte und mögliche Behandlungsoptionen mit Ihnen durchgehen.
  • Symptomüberwachung: Achten Sie auf ungewöhnliche Symptome, wie allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel, und informieren Sie Ihren Arzt, falls diese auftreten.

Wie sieht der Normalbefund einer MRT-Angiografie aus?

Ein Normalbefund einer MRT-Angiografie zeigt ungehinderte und gleichmäßige Blutflüsse durch die Gefäße ohne Anzeichen von Verengungen, Aneurysmen oder anderen Anomalien. Die Gefäßwände erscheinen glatt und gleichmäßig, ohne Verdickungen oder Aussackungen. Es gibt keine Hinweise auf Blutgerinnsel oder strukturelle Anomalien, die den Blutfluss beeinträchtigen könnten.

Was sind auffällige Befunde einer MRT-Angiografie?

Auffällige Befunde können Anomalien wie:

  • Stenosen: Verengungen der Blutgefäße, die den Blutfluss behindern.
  • Aneurysmen: Aussackungen oder Schwachstellen in der Gefäßwand, die zu einem erhöhten Rupturrisiko führen können.
  • Thrombosen: Blutgerinnsel, die den Blutfluss blockieren.
  • Arteriovenöse Malformationen (AVMs): Abnormale Verbindungen zwischen Arterien und Venen, die zu Blutflussstörungen führen können.

Diese Befunde erfordern oft eine weitere diagnostische Abklärung und möglicherweise therapeutische Maßnahmen.

Was sind Vorteile einer MRT.Angiografie?

Nicht-invasive Methode

Eine der größten Stärken der MRT-Angiografie ist ihre Nicht-Invasivität. Im Gegensatz zu herkömmlichen Angiografien, die oft einen Katheter erfordern, der durch die Blutgefäße eingeführt wird, erfolgt die MRT-Angiografie ohne solche invasiven Schritte. Dies bedeutet weniger Risiko und Unannehmlichkeiten für den Patienten.

Keine Strahlenbelastung

Die MRT-Angiografie verwendet Magnetfelder und Radiowellen, keine ionisierende Strahlung, wie sie bei CT-Scans oder Röntgenuntersuchungen verwendet wird. Dies macht sie besonders sicher, insbesondere für wiederholte Untersuchungen oder für empfindliche Patientengruppen wie Kinder und Schwangere.

Hohe Bildqualität

Dank der fortschrittlichen Bildgebungstechnologie liefert die MRT-Angiografie hochauflösende Bilder der Blutgefäße. Dies ermöglicht eine detaillierte und präzise Darstellung von Gefäßanomalien, wie Aneurysmen, Stenosen und Thrombosen. Ärzte können so eine genaue Diagnose stellen und geeignete Behandlungspläne entwickeln.

In einer Studie wurde festgestellt, dass MRA patentierte Gefäße erkennen kann, die bei konventioneller Angiografie nicht sichtbar sind. Die Erfolgsrate von Bypass-Operationen an diesen Gefäßen war ähnlich wie bei herkömmlichen Methoden, was zeigt, dass MRA ein wertvolles Werkzeug zur Erhöhung der Erfolgsrate von Bypass-Operationen sein kann.

Vielseitigkeit

Die MRT-Angiografie ist sehr vielseitig und kann zur Untersuchung verschiedener Gefäßsysteme im Körper verwendet werden, einschließlich der Hirnarterien, Herzkranzgefäße, Beinarterien und Nierenarterien. Diese Vielseitigkeit macht sie zu einem wertvollen Werkzeug in der Diagnose einer Vielzahl von Gefäßerkrankungen.

Reduziertes Risiko von Komplikationen

Da keine Katheterisierung erforderlich ist, besteht ein geringeres Risiko für Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder Gefäßverletzungen. Dies trägt zur allgemeinen Sicherheit und Verträglichkeit des Verfahrens bei.

Schnelle und genaue Diagnostik

Die MRT-Angiografie kann oft in kürzerer Zeit durchgeführt werden als herkömmliche angiografische Verfahren. Die Fähigkeit, schnell und genau detaillierte Bilder zu liefern, ermöglicht eine schnelle Diagnose und Behandlungsplanung, was besonders in Notfallsituationen von Vorteil ist.

Eine multizentrische Studie ergab, dass eine spezielle MRA-Technik ohne Kontrastmittel eine hohe Sensitivität (88%) und einen hohen negativen Vorhersagewert (88%) bei der Erkennung von signifikanten koronaren Herzkrankheiten aufweist. Das bedeutet, dass diese MRA-Methode sehr gut darin ist, das Vorhandensein dieser Erkrankung auszuschließen.

Eine weitere Studie verglich die Genauigkeit von CT-Angiografie und MRA bei der Beurteilung der Nierengefäße von potenziellen Lebendspendern. Beide Methoden zeigten eine hohe Genauigkeit, und MRA konnte die gleiche Anzahl von Nierenarterien und -venen wie die CT-Angiografie korrekt identifizieren.

Komfort für den Patienten

Durch die nicht-invasive Natur des Verfahrens und den Verzicht auf Katheterisierung erleben die Patienten weniger Unbehagen und Stress während der Untersuchung. Dies trägt zu einer insgesamt positiveren Patientenerfahrung bei.

Was sind die Risiken einer MRT-Angiografie?

Die MRT-Angiografie ist allgemein sicher, birgt jedoch einige Risiken und mögliche Nebenwirkungen:

  • Allergische Reaktion auf das Kontrastmittel: Obwohl selten, können einige Patienten allergisch auf das verwendete Kontrastmittel reagieren.
  • Unwohlsein durch lange Liegezeiten im MRT-Gerät: Das lange Liegen kann für einige Patienten unangenehm sein.
  • Geringes Risiko von Nierenproblemen bei Verwendung von Kontrastmitteln: Bei Patienten mit bestehenden Nierenproblemen kann das Kontrastmittel das Risiko von Nierenkomplikationen erhöhen.
  • Klaustrophobie: Einige Patienten können während der Untersuchung Angst oder Unbehagen aufgrund der engen Raumverhältnisse im Scanner verspüren.

Quellen

  1. Hopkins Medicine. Magnetic Resonance Angiography (MRA). Verfügbar unter: https://www.hopkinsmedicine.org/health/treatment-tests-and-therapies/magnetic-resonance-angiography-mra
  2. Cleveland Clinic. MRA. Verfügbar unter: https://my.clevelandclinic.org/health/diagnostics/24024-mra
  3. RadiologyInfo. MR Angiography (MRA). Verfügbar unter: https://www.radiologyinfo.org/en/info/angiomr
  4. MedlinePlus. Magnetic Resonance Angiography (MRA). Verfügbar unter: https://medlineplus.gov/ency/article/007269.htm
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  6. Kato, S., Kitagawa, K., Ishida, N., Ishida, M., Nagata, M., Ichikawa, Y., Katahira, K., Matsumoto, Y., Seo, K., Ochiai, R., Kobayashi, Y., & Sakuma, H. (2010). Assessment of coronary artery disease using magnetic resonance coronary angiography: a national multicenter trial. Journal of the American College of Cardiology, 56(12), 983-991. https://doi.org/10.1016/j.jacc.2010.01.071
  7. Gluecker, T., Mayr, M., Schwarz, J., Bilecen, D., Voegele, T., Steiger, J., Bachmann, A., & Bongartz, G. (2008). Comparison of CT Angiography With MR Angiography in the Preoperative Assessment of Living Kidney Donors. Transplantation, 86, 1249-1256. https://doi.org/10.1097/TP.0b013e3181890810

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