Demenz: Ursachen, Symptome und moderne Therapieansätze

Demenz ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Symptomen, die durch eine Abnahme der geistigen Fähigkeiten verursacht werden und das tägliche Leben beeinträchtigen. Dabei handelt es sich um keine spezifische Krankheit, sondern um eine Gruppe von Erkrankungen, die verschiedene Teile des Gehirns betreffen. Laut ICD-10 der WHO handelt es sich bei der Demenz um ein „Syndrom als Folge einer chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns“. Dabei kommt es zur Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. Das Bewusstsein wird hierbei nicht getrübt. Demenz ist keine normale Folge des Alterns, obwohl das Risiko mit dem Alter zunimmt.

Auf einen Blick

  • Demenz Definition: Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen ohne Bewusstseinseintrübung
  • Epidemiologie: Weltweit über 55 Millionen Betroffene; siebthäufigste Todesursache; Frauen sind überproportional betroffen
  • Symtome: Gedächtnisstörungen mit Defizite im Denken, Rechnen, Schreiben, Sehen, Sprechen, Konzentration, Orientierung, Bewegung, Lernfähigkeit, Auffassung; Motivationsstörungen, gestörte emotionale Kontrolle, Unruhe/Aggressivität, Wahn, Halluzinationen, Depressivität, verändertes Sozialverhalten, Persönlichkeitsveränderungen
  • Diagnostik: Kognitive Tests, neurologische Untersuchungen, Laboruntersuchungen, CT- oder MRT
  • Differenzialdiagnosen: Mild Cognitive Impairment, Depression, Delir, Vitaminmangel, Schilddrüsenerkrankungen, Medikamentenwechselwirkungen
  • Häufigste Demenztypen: Alzheimer-Krankheit, Vaskuläre Demenz, Lewy-Body-Demenz, Frontotemporale Demenz
  • Ursachen: Gestörte Kommunikation zwischen den Hirnzellen durch Zellschäden
  • Therapie: Medikamente, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, kognitive Stimulationstherapie, soziale Unterstützung und Aktivitäten, Pflege und Betreuung
  • Prävention: Regelmäige körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, soziale Interaktion, geistige Stimulation, gute Schlafhygiene, gezielte Bekämpfung von Risikofaktoren

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Epidemiologie Demenz: Wie häufig tritt Demenz auf?

Weltweit sind derzeit über 55 Millionen Menschen von Demenz betroffen, wobei mehr als 60% der Betroffenen in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen leben. Jedes Jahr kommen fast 10 Millionen neue Fälle hinzu. Demenz entsteht durch verschiedene Erkrankungen und Verletzungen, die das Gehirn beeinträchtigen. Dabei ist Alzheimer die häufigste Form von Demenz und macht etwa 60-70 % aller Fälle aus. Demenz ist derzeit die siebthäufigste Todesursache und eine der Hauptursachen für Behinderungen und Abhängigkeit bei älteren Menschen weltweit.

Im Jahr 2019 betrugen die weltweiten Kosten für Demenz 1,3 Billionen US-Dollar. Ungefähr 50% dieser Kosten sind auf die Pflege zurückzuführen, die von informellen Betreuern (z. B. Familienmitgliedern und engen Freunden) geleistet wird, die im Durchschnitt täglich fünf Stunden Pflege und Aufsicht bieten. Frauen sind sowohl indirekt als auch direkt überproportional von Demenz betroffen. Sie haben eine höhere Anzahl an behinderungsangepassten Lebensjahren und eine höhere Sterblichkeit aufgrund von Demenz. Gleichzeitig stellen sie jedoch auch 70% der Pflegestunden für Menschen mit Demenz zur Verfügung.

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Demenz Symptome: Was sind die häufigsten Symptome bei Demenz?

Die Symptome von Demenz sind abhängig von der Art der Demenz und dem betroffenen Gehirnbereich. Daher können sie von Person zu Person variieren.
Allgemein kann man zwischen kognitiven und nicht-kognitive Störungen unterscheiden:

  • Kognitive Symptome: Gedächtnisstörungen mit Defizite im Denken, Rechnen, Schreiben (Agrafie), Sehen/ Lesen (Alexie), Sprechen/ Sprache (Aphasie), Konzentration, Orientierung/Bewegung (Apraxie), Lernfähigkeit, Auffassung/ Urteilsvermögen (Agnosie)
  • Nicht-kognitive Symptome: Motivationsstörungen, gestörte emotionale Kontrolle, Unruhe/ Aggressivität, Wahn, Halluzinationen, Depressivität, verändertes Sozialverhalten, Persönlichkeitsveränderungen

Demenz Verlauf: Wie sieht der Krankheitsverlauf einer Demenz aus?

Demenz ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, die oft mit dem fortschreitenden Alter in Verbindung gebracht wird. Die senile Demenz beginnt typischerweise nach dem 65. Lebensjahr und die präsenile Demenz vor dem 65. Lebensjahr. Demenz zeigt einen irreversiblen Verlauf, was bedeutet, dass die Defizite sich im Laufe der Zeit ausweiten. Die Betroffenen verlieren somit allmählich ihre Selbstständigkeit und werden immer pflegebedürftiger.

Im Endstadium der Erkrankung nimmt die Aktivität der Betroffenen deutlich ab und sie sind oft nicht mehr in der Lage, zu sprechen oder zu kommunizieren (Mutismus). Häufig kommt es zu einer Nahrungsverweigerung, die zu einer ausgeprägten Kachexie, einem rapiden Gewichtsverlust und Muskelschwund führt. Leider führt die Demenz meist zum Tod, der oft durch eine Infektion verursacht wird.

Patient T. F., 58 Jahre"Habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt"

Von der Terminvergabe bis zur Diagnose habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Alles ging Termingerecht und pünktlich über die Bühne. Das Beste ist das man nach der Untersuchung sofort alles relevante mitgeteilt bekommt auf eine verständliche Art und Weise . Besonders gut hat mir außerdem gefallen das die Schwestern bis hin zum Arzt menschlich geblieben sind und man es nicht mit irgendwelchen „Göttern in Weiß “ zu tun hat. Danke für alles und bleiben Sie weiterhin so.

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Demenz Diagnostik: Wie wird Demenz diagnostiziert?

Die Diagnose von Demenz kann eine Herausforderung sein, da es keine spezifischen Tests gibt, die eine eindeutige Diagnose stellen können. Die Diagnose erfordert eine umfassende Bewertung durch medizinisches Fachpersonal, einschließlich Neurologen, Psychologen und Psychiatern. Diese Fachleute können kognitive Tests, neurologische Untersuchungen, Laboruntersuchungen und Bildgebung wie CT- oder MRT-Scans verwenden, um die Ursache der Symptome des Patienten zu ermitteln und eine genaue Demenz Diagnose zu stellen.

Bevor eine Demenzdiagnose gestellt wird, ist es wichtig, andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können, auszuschließen. Einige dieser Differenzialdiagnosen sind:

  1. Leichte kognitive Störung „Mild Cognitive Impairment“ (MCI) ist ein Frühstadium (Prodromalstadium) des demenziellen Syndroms. Dabei kommt es zu milden subjektiven und objektiven kognitiven Defiziten, die nicht die Alltagsaktivitäten einschränken.
  2. Depression kann zu kognitiven Beeinträchtigungen und Gedächtnisproblemen führen, die denen von Demenz ähneln (Pseudodemenz). Eine sorgfältige Untersuchung der psychischen Gesundheit des Patienten kann helfen, die richtige Diagnose zu stellen. Auch ist eine Doppeldiagnose, also das Auftreten von Demenz und Depression, möglich.
  3. Delir ist ein hirnorganisatorisches Syndrom, welches durch eine akute Störung des Bewusstseins, der kognitiven Funktionen, Aufmerksamkeit, Psychomotorik, des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Emotionalität gekennzeichnet ist. Dabei tritt häufig eine Doppeltdiagnose mit Demenz auf, bei der die Symptome von Delir besonders schwer auftreten und zudem das Voranschreiten der Demenzerkrankung begünstigt.
  4. Vitaminmangel, insbesondere Vitamin B12, kann neurologische Symptome hervorrufen, die denen der Demenz ähneln. Ein Bluttest kann helfen, einen Vitaminmangel zu identifizieren und zu behandeln.
  5. Schilddrüsenerkrankungen wie Hypothyreose können kognitive Probleme verursachen, die mit Demenz verwechselt werden können. Eine Untersuchung der Schilddrüsenfunktion kann hierbei helfen, die richtige Diagnose zu stellen.
  6. Medikamentenwechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten können kognitive Beeinträchtigungen und Gedächtnisprobleme verursachen. Eine gründliche Überprüfung der Medikamente des Patienten kann dazu beitragen, mögliche Wechselwirkungen zu identifizieren und anzugehen.

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Demenz Ursachen: Wie wird Demenz verursacht?

Demenz wird durch Schäden an den Gehirnzellen verursacht, die die Kommunikation zwischen den Zellen beeinträchtigen und so zu einer Veränderung der kognitiven und nicht-kognitiven Funktionen führen. Die häufigsten Demenz Formen sind:

  • Alzheimer-Krankheit: Die häufigste Form von Demenz, verursacht durch den Aufbau von Plaques und Tangles in den Gehirnzellen.
  • Vaskuläre Demenz: Die zweithäufigste Form von Demenz, verursacht durch Schäden an den Blutgefäßen, die das Gehirn versorgen.
  • Lewy-Body-Demenz: Verursacht durch abnormale Proteinablagerungen, sogenannte Lewy-Körper, in den Gehirnzellen.
  • Frontotemporale Demenz: Verursacht durch Schäden an den Frontal- und Temporallappen des Gehirns.

Bei der Demenz kann man zwischen primäre und sekundäre Demenzsyndrome unterscheiden:

Zu den primären Demenzsyndromen gehören neurodegenerative Formen wie Alzheimer, Frontotemporale Demenz, Demenz bei Parkinson, Lewy-Body-Demenz, Progressive supranukleäre Blickparese und Chorea Huntington, vaskuläre Demenzen als auch gemischte Demenzen, welche Mischformen von Alzheimer- und einer vaskulären Demenz sind. Sekundäre Demenzsyndrome können durch hypoxische Hirnschäden, Normaldruck-Hydrozephalus, Traumata, Blutungen, Tumore, Alkoholkrankheit, Medikation, Giftstoffe, Vitaminmangel (Vitamin B₁, B6, B12, Folsäure), Lebererkrankungen wie Morbus Wilson, hepatische Enzephalopathie oder Neurolues, Neuroborreliose und HIV-Enzephaitis entstehen.

Demenz Alzheimer Unterschied: Wie kann man Demenz und Alzheimer unterscheiden?

Alzheimer (Morbus Alzheimer, Alzheimer’sche Demenz, Alzheimer-Demenz) ist die häufigste Form von Demenz. Sie macht etwa 60-70 % aller Demenzfälle aus. Morbus Alzheimer äußert sich durch Gedächtnisstörungen (das Langzeitgedächtnis bleibt jedoch lange erhalten) als auch durch Werkzeug-, Orientierungs- und Wortfindungsstörungen.
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Forscher haben mehrere Gendefekte sowie verschiedene Risikofaktoren ausfindig gemacht, die für die Entstehung von Alzheimer verantwortlich sein könnten. So identifizierten Forscher in einer Studie, die in der Zeitschrift „Science“ veröffentlicht wurde (DOI: 10.1126/science.aba1667), mehrere neue Genvarianten, die mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko verbunden sind. Die erlangten Erkenntnisse möchte man nun nutzen, um neue diagnostische und therapeutische Ansätze für Alzheimer und andere Demenzerkrankungen zu entwickeln. Die genaue Entstehung, also Pathogenese, ist jedoch nicht vollständig geklärt.
Sogenannte „Amyloid-Plaques“ (aus Aβ-Protein) und Alzheimer-Fibrillen (aus Tau-Protein) sollen jedoch eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Alzheimer spielen. Beta-Amyloid kommt natürlich im Körper vor und entsteht durch eine biochemische Reaktion aus dem Amyloid-Vorläuferprotein. Im gesunden Gehirn wird das Eiweiß problemlos gespalten und abgebaut. Bei der Alzheimer-Krankheit verändert sich der Abbau des Amyloid-Vorläuferproteins. Dadurch entstehen sogenannte Beta-Amyloid-Proteine, die sich als giftige Oligomere ansammeln. Diese verklumpen und bilden die unauflöslichen Ablagerungen zwischen den Nervenzellen, die sogenannten ß-Amyloid-Plaques, auch Alzheimer-Plaque genannt. Diese können nicht mehr vom Körper abgebaut werden und stören die Vermittlung von Informationen.

Demenz Therapie: Wie wird Demenz behandelt?

Obwohl es derzeit keine Heilung gibt, gibt es für Demenz Medikamente und nicht-medikamentöse Therapien, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Behandlung von Demenz kann Folgendes umfassen:

  • Medikamente
    • Therapie des kognitiven Abbaus (Antidementiva)
      • Acetylcholinesterasehemmer (Donepezil, Galantamin, Rivastigmin) 
      •  NMDA-Antagonist (Memantine)
    • Therapie der depressiven Episoden
      • Mirtazapin
      • Citalopra
    • Therapie der psychomotorischen Unruhe, Aggression, Agitation
      • Risperidon
      • Haloperidol 
    • Therapie der Schlafstörungen
      • Melperon
  • Ergotherapie: Verbesserung der Alltagsbewältigung, Selbstmanagements, Geschicklichkeit, Handlungsplanung und -durchführung, situationsgerechten Verhaltens und Ausdauer
  • Physiotherapie: Erhalt der Alltagsfunktionen, Beweglichkeit und Balance
  • Logopädie: Aufrechterhaltung der Kommunikations- und Ernährungssituation (Sprechen und Schlucken) unter veränderten Bedingungen
  • Kognitive Stimulationstherapie: Anregung des Denkens und des Gedächtnisses durch Gespräche über das Vergangene und aktuelle Ereignisse und Themen von Interesse, Wortspiele, Rätsel, Musik und kreative praktische Aktivitäten
  • Soziale Unterstützung und Aktivitäten: Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen und der kognitiven Fähigkeiten durch angehörigenbezogene Verfahren wie autobiografische Arbeit
  • Pflege und Betreuung: Unterstützung von Familienmitgliedern, Pflegepersonal und anderen Fachleuten ist entscheidend, um den Betroffenen bei der Bewältigung der Herausforderungen der Demenz zu helfen

Neue Ergebnisse auf dem Gebiet der Demenz ergaben, dass chronische Entzündungen im Gehirn das Risiko für Demenz erhöhen können, indem sie die Bildung von schädlichen Proteinablagerungen fördern. Diese Ergebnisse legen nahe, dass entzündungshemmende Therapien möglicherweise zur Behandlung und Prävention von Demenz in Zukunft eingesetzt werden könnten (DOI: 10.1038/s41467-020-14583-6).

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Auch wird seit wenigen Jahren die Wirksamkeit von Antikörpern wie Aducanumab oder Lecanemab untersucht. Hierbei handelt es sich um einen Antikörper, die sich gegen aggregierte lösliche und unlösliche Formen des Beta-Amyloids richten, indem die Ansammlung von den schädlichen Proteinablagerungen im Gehirn reduziert wird. Aducanumab wird aufgrund widersprüchlicher Studien nicht von der EMA in Deutschland empfohlen, jedoch wird Lecanemab in den USA bereits seit Anfang 2023 in der Therapie eingesetzt.

Demenz Prävention: Wie kann man Demenz vorbeugen?

Die Prävention von Demenz ist ein wichtiges Forschungsthema, da die Zahl der Betroffenen weltweit zunimmt. Aktuelle Studien und Publikationen weisen darauf hin, dass eine gesunde Lebensweise einschließlich regelmäßiger körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung, sozialer Interaktion und geistiger Stimulation, das Risiko für Demenz verringern kann. Darüber hinaus deuten neuere Untersuchungen auf die Bedeutung von genetischen Faktoren, Entzündungen im Gehirn und Umweltbelastungen als mögliche Risikofaktoren für Demenz hin.

Auch sollen eine gute Schlafhygiene und eine verbesserte Behandlung von Schlafstörungen das Demenzrisiko reduzieren:

So wurde in einer Studie die Rolle des Schlafes und der Schlafqualität bei der Entstehung und Progression der Demenz untersucht. Diese hat besonders die Bedeutung der Schlafhygiene und -interventionen zur Verbesserung der kognitiven Gesundheit betont.
Eine weitere wichtige Studie, die in der Zeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht wurde, untersuchte die Rolle von Schlafstörungen bei der Entstehung von Demenz. Die Forscher fanden heraus, dass Schlafstörungen, insbesondere Schlafapnoe, das Risiko für Demenz erhöhen können, indem sie die Ansammlung von schädlichen Proteinablagerungen im Gehirn fördern.

Körperliche Aktivität und die gezielte Bekämpfung von Risikofaktoren haben in mehreren Studien aussagekräftige Ergebnisse erzielen können:

So hat eine Studie, die in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde, die Wirksamkeit von Interventionsmaßnahmen zur Verzögerung oder Verhinderung der Entwicklung von Demenz untersucht. Die Autoren fanden heraus, dass durch gezielte Präventionsmaßnahmen, wie die Bekämpfung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen und Adipositas das Demenzrisiko um bis zu 40 % reduziert werden könnte. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der Prävention und einer gesunden Lebensweise bei der Bekämpfung von Demenz.

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Eine aktuelle Studie, die in der Zeitschrift „JAMA Neurology“ veröffentlicht wurde, untersuchte den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Demenzrisiko. Die Autoren fanden heraus, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko für Demenz bei älteren Erwachsenen signifikant reduziert, unabhängig von anderen Risikofaktoren. Dies unterstreicht die Bedeutung von regelmäßiger Bewegung als präventive Maßnahme gegen Demenz.

Auch sollen für die Prävention von Demenz soziale Interaktionen von großer Bedeutung sein:

Eine kürzlich in der Zeitschrift „Alzheimer’s & Dementia“ veröffentlichte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen sozialer Isolation und Demenzrisiko. Die Autoren fanden heraus, dass ältere Erwachsene, die sozial isoliert sind, ein höheres Risiko für Demenz haben als diejenigen, die regelmäßig soziale Kontakte pflegen. Diese Ergebnisse betonen die Notwendigkeit, älteren Menschen Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe zu bieten.

Besonders mediterrane Nahrung soll das Risiko für Demenz verringern:

In der Zeitschrift „Nature Neuroscience“ wurde eine Studie veröffentlicht, die den Einfluss von Ernährung auf das Demenzrisiko untersuchte. Die Forscher stellten fest, dass eine mediterrane Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Samen und gesunden Fetten ist, das Risiko für Demenz signifikant reduzieren kann. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine gesunde Ernährung eine wichtige präventive Maßnahme gegen Demenz sein könnte.

Welche Herausforderungen gibt es bei der zahnmedizinischen Behandlung von Demenzpersonen? – Demenz Zahnbehandlung

Die zahnmedizinische Behandlung von Demenzpatienten erfordert besondere Aufmerksamkeit und Sensibilität seitens Zahnärzten und Praxisteams, um den besonderen Bedürfnissen der Patientengruppe gerecht zu werden. Da Demenz das Gedächtnis, die Kommunikationsfähigkeit und die tägliche Funktionsfähigkeit beeinträchtigen, müssen Zahnärzte besondere Maßnahmen ergreifen, um die bestmögliche Versorgung für diese Patienten sicherzustellen.

Eine der größten Herausforderungen bei der Behandlung von Demenzpatienten besteht darin, dass sie möglicherweise nicht in der Lage sind, Schmerzen oder Unbehagen zu äußern. Daher ist es wichtig, dass Zahnärzte auf nonverbale Anzeichen achten, die auf ein mögliches Problem hindeuten könnten. Die Patienten können auch Schwierigkeiten haben, den Anweisungen des Zahnarztes zu folgen, weshalb es entscheidend ist, einfache und leicht verständliche Anweisungen zu geben und sicherzustellen, dass der Patient sie versteht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der zahnmedizinischen Versorgung von Demenzpatienten ist die Prävention von Zahnproblemen. Dazu gehört eine gute Mundhygiene, die bei Demenzpatienten möglicherweise nicht selbstverständlich ist. Pflegepersonal und Angehörige sollten auf eine regelmäßige und gründliche Zahnpflege achten, um Zahnproblemen vorzubeugen.

Bei der zahnmedizinischen Behandlung von Demenzpatienten ist es außerdem ratsam, individuell angepasste Zahnersatzlösungen zu verwenden. Zahnersatz sollte mit Namen versehen und leicht erkennbar sein, da das Einsetzen und Entfernen von Zahnersatz für Demenzpatienten ein kognitiver Prozess ist. In einigen Fällen kann der Einsatz von festsitzendem Zahnersatz, wie beispielsweise Implantaten, eine bessere Option für Demenzpatienten darstellen.

Um die zahnmedizinische Versorgung von Demenzpatienten zu optimieren, ist es wichtig, dass Zahnärzte und Praxisteams über die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Patientengruppe informiert sind und die Behandlung entsprechend anpassen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten, Pflegepersonal und anderen Gesundheitsdienstleistern kann dazu beitragen, die bestmögliche Versorgung für diese Patienten sicherzustellen.

Quellen

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